Reisebericht Kalifornien – 22.06.2009 – Ueber 7 Huegel musst du gehn….

…naja ob es nun genau 7 waren weiss ich nicht, aber es waren eine ganze Menge, dass sagen mir zumindest meine Beine heute. Wieder ein sehr langer Tag, bei dem ich fast 9 Stunden nonstop durch die Stadt gelaufen bin. Zumindest gut schlafen werd ich können 😉

Embarcadero

Pünktlich kurz nach 8 ging es heute morgen ab in die Stadt, wo ich dann auch nach 20min bei der Bay Bridge war. Da in der Nähe vom Fishermans Wharf das Parken doch recht teuer ist, habe ich das Auto einfach kurz vor der Bay Bridge für 10 Dollar den ganzen Tag stehen lassen. Da die Sonne für diesen Teil der Stadt jetzt auch genau günstig zum Fotografieren stand, habe ich das natürlich gleich ausgenutzt.

Insofern losmarschiert und erstmal die Bay Bridge von allen Seiten beknippst:

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Die Bay Bridge verbindet San Francisco mit Oakland und ist insgesamt über 8km lang. Damit natürlich deutlich größer als die Golden Gate Bridge. Erbaut wurde sie 1936 und damit kurz vor der Golden Gate Bridge eröffnet. Sie ist eine zweistöckige Brücke. Fährt man raus aus San Francisco (so wie ich vorgestern) fährt man im unteren Stockwerk (also quasi im Tunnel), während man oben nach San Francisco rein fährt.

Danach bin ich dann ein wenig am Embarcadero langspaziert und konnte ein paar nette Bilder der Skyline machen.

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Bis in die frühen 90er Jahre war die Wasserfront von der Stadt durch einen 2-stöckigen Highway getrennt. Erst der damalige Bürgermeister veranlasste die Verlegung des Highways und vereinigte somit Stadt und Ufer wieder miteinander zu dem heute doch sehr schönen Gesamtbild.

Dann war ich auch schon am Ferry-Tower angekommen. Bis Mitte des letzten Jahrhunderts liefen hier die Fähren aus den anderen Teilen der Bay ein. Eine besondere Rolle spielte der Turm beim Erdbeben 1906. Als das Erdbeben vorrüber war und die Stadt in Flammen stand, richteten sich die Blicke sofort auf den Fährturm – würde er noch stehen, könnten Fähren die Menschen aus der Stadt evakuieren. Und er stand noch! Bei der Evakuierung und auch bei der Heranschaffung der Baumaterialien zum Wiederaufbau spielten die Fähren daraufhin eine wichtige Rolle. Erst mit dem Bau der Brücken verloren sie lange Zeit ihre Bedeutung, bis die Brücken ihrerseits so überlastet waren, dass es heute wieder Fähren gibt.

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Downtown San Francisco

Von dort ging es dann in Richtung Downtown weiter entlang der Market Street, wo ich zunächst in einem Bagel-Shop zwei leckere Bagels zum Frühstück genossen habe.

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In Downtown sind die Wolkenkratzer von San Francisco vereinigt. Aber auch die Endstation einer Cable Car Linie, wo ich mir nochmal das Wendemanöver angeschaut habe. Ich finde das System der Cable Cars ja einfach nur genial. Hier die Kurzzusammenfassung:

In der Strasse verläuft ein Kabel, was sich mit konstanter Geschwindigkeit immer weiter bewegt und am Ende immer im Kreis läuft. Die Cable Cars besitzten nun eine Art Klammer, um sich an diesem Kabel „festzuhalten“. Greift die Klammer zu, fahren die Cable Cars los. Lässt die Klammer los, rollen die Cable Cars. Um anzuhalten haben sie noch zusätzlich Bremsen. Mehr ist das ganze nicht. Einfach und genial – und schon über 130 Jahre alt 🙂

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Und hier noch ein paar Bilder aus Downtown auf dem Weg zum Union Square:

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Besagter Union Square war dann der nächste Stop. Seinen Namen hat er übrigens von den Kundgebungen der „Union“ während des Bürgerkrieges, die an eben diesem Platz hier stattgefunden haben. Heute sind die Herzen an den 4 Ecken des Platzes ein Erkennungsmerkmal.

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China Town

Von dort aus ging es dann weiter in Richtung China Town. San Francisco’s Chinatown gehört meiner Meinung nach zu den schöneren in den USA – bunt und recht lebhaft. Los geht das ganze mit einem Chinesischen Tor und zieht sich dann einige Blöcke hin.

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Zurück ging es dann in Richtung Embarcadero mit einem kleinen Stop beim Transamerica Building.

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Dann ging es am Embarcardero entlang bis hinauf zum Pier 39 – ein Weg der sich durchaus etwas zieht, schließlich sind es gute 1,3 Meilen. Hier ein paar Bilder von dem Weg:

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Fisherman’s Wharf und Pier 39

Am Pier 39 war dann erstmal eine kurze Kaffeepause angesagt und anschließend bin ich nochmal über den Pier spaziert, bevor ich bei Boudin  eine Clam Chowder im Brot gegessen habe. Ich fand sie zwar gut, aber die gestern im Fog Harbor war besser.

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So gestärkt ging es dann noch einmal entlang des Fisherman Wharf.

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Nächster Stop war der Hyde Pier, wo ein paar alte Schiffe liegen (die ich aber nicht besichtigt habe) und von wo man eine schöne Aussicht auf Alcatraz, die Golden Gate Bridge und den Ghirardelli Square hat.

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Von hier kann man auch ganz gut sehen, wie steil die Hyde Street nach oben geht (ich bin später noch 1,5 Mal dort hochgelaufen!).

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Nächster Stop war aber erstmal das Buena Vista Café. Hier wurde 1952 der erste Irish Coffee serviert. Insofern gab es dann heute noch einen für mich – nicht ganz ohne bei warmen Temperaturen…

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Dann bin ich danach auf direktem Wege die Hyde St erstmal bis zur Hälfte hochgelaufen, bis mir eingefallen ist, dass ich ja auch noch beim Ghirardelli Square verbeischauen wollte. Ob das am Irish Coffee lag, dass ich das vergessen habe???? Auf jedenfall hieß es damit: gehen sie zurück auf Los, sprich wieder die Straße hinunter.

Ghirardelli Square war früher Standort der Schokoladenfabrik von Ghirardelli. Heute ist es eine kleine Ladenpassage. Ghirardelli als Schokoladenhersteller existiert aber noch und gehört zu Lindt.

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Anschließend ging es dann (ein zweites Mal) zur Hyde St. Und hier ein paar Bilder wie sich die Cable Cars diese steile Strecke hochschleppen:

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Nachdem ich dann am Gipfel des Russian Hill angekommen war (wo die Hyde St verläuft), war ich auch schon bei der Lombard Street. Gestern bin ich ja hier schon langgefahren, was mich aber heute nicht davon abgehalten hat, für ein paar Fotos sie erst runter und danach wieder rauf zu laufen – keinen Kommentar dazu….

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Und hier der Beweis, dass ich den Unsinn wirklich gemacht habe:

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(Hatte ich erwähnt, dass man mir immer die Beine auf Bilder abschneidet?)

Japan Town und Alamo Square

Danach ging es dann eine ganze Weile quer durch die Stadt…

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… bis ich in Japan Town angekommen war. Hier ist quasi das kleine japanische Gegenstück zu China Town.

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Von dort ging es dann weiter zum Alamo Square. Jaaaaa, ich war da gestern schon und jaaaaaa, ich habe da auch Fotos gemacht. Aber die Sonne war ja nicht so optimal (von Osten statt von Westen). Also habe ich mein Glück nochmal versucht und wurde belohnt 🙂 Hier also nochmal die Painted Ladies:

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Jetzt waren meine Beine aber langsam wirklich schwer und ich habe den (recht langen) Rückweg angetreten. Dieser führte nochmal am Civic Center vorbei.

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Schließlich ging es dann über Downtown wieder zurück zum Embarcadero unterbrochen nur durch eine Kaffeepause bei Starbucks.

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Da die Sonne ja dann auch mittlerweile gedreht hatte, habe ich dann zu guter Letzt noch ein paar Aufnahmen der Bay Bridge gemacht, bevor es zum Auto ging.

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Kurz vor 6 war ich dann wieder am Auto und keine 20min später wieder daheim. Wie haben die zwei Kanadier in Napa zu mir gesagt: San Francisco ist das Vermächtnis der Amerikaner an die Welt. Und sie haben recht damit recht! New York mag größer sein, Los Angeles mehr Society haben, Philadelphia mehr Geschichte und Miama schönere Strände, aber San Francisco ist einfach…. – San Francisco. The place to be 🙂

Jetzt ist es kurz vor 10 Abends und ich habe noch nichts gepackt – werde ich heute auch nicht mehr. Habe ja morgen keine Hektik.

Damit ist aber das meiste der Reise vorbei. Morgen vormittag gibts noch einen kleinen Stop und dann war es das. Also – ein Artikel fürs Reisetagebuch kommt noch. Für heute war es das aber erstmal… Gute Nacht Amerika bzw. Good Morning Germany 🙂

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