Island 2017 – Skagi, Barnafoss & Hraunfossar

Bevor wir die Halbinsel Skagi wieder verließen hielten wir noch ein letztes Mal an, als die Sonne durch die Wolken brach und eine Kirche vor dem Bergmassiv direkt anstrahlte. Es blieb hier bei einem kurzen Fotostopp, denn Thor blickte schon auf die Uhr mit Blick auf die Sonnenuntergangszeit, wo er noch einen letzten Fotostopp mit uns geplant hatte. Insofern rausgesprungen, das einzige Foto der Reise bei strahlendem Sonnenschein eingefangen und wieder ab ins Auto.

Als wir rund 100 km vor Reykjavik waren, verließen wir ein letztes Mal die Hauptstraße, um zu unserer finalen Fotolocation der Reise aufzubrechen. So wie die Reise mit einem Wasserfall begonnen hatte, so sollte sie auch mit einem solchen enden und diesen Schlusspunkt setzte der Barnafoss mit seinem Nachbarn, dem Hraunfossar.

Es handelt beim Barnafoss um einen Flusslauf, der durch einige Stromschnellen recht reißend wird und sich wenige Meter in die Tiefe ergibt. Das klingt jetzt sicherlich nicht sonderlich aufregend und im Vergleich zu den bisherigen Wasserfällen war es das auch nicht wirklich. Der Hraunfossar, der nur wenige Meter weiter flussabwärts sich befindet war da schon interessanter.
Auch er stürzt sich nicht viele Meter hinunter, dafür ist aber Hraunfossar nicht ein Wasserfall sondern gut 100! Zahllose kleine Wasserfälle entspringen hier einem Lavafeld und fließen nach wenigen Metern direkt in den Fluss hinein. Es handelt sich dabei um einen unterirdischen Flussarm, der an dieser Stelle wieder an die Oberfläche trifft und dabei dieses 700m breite Spektakel erzeugt.

Allzuviel Zeit verbrachten wir hier jedoch nicht mehr, denn wir hatten noch gute 1 1/2h Fahrt vor uns bis nach Reykjavik und Thor saß die letzte Nacht noch in den Knochen, zumal er uns ja seit heute morgen wieder fahren musste ohne wirkliche Pause.
Insofern packten wir ein letztes Mal die Kameras zusammen und es ging zurück nach Reykjavik, wo wir uns dann alle von Thor verabschiedeten, denn er hatte leider keine Zeit mehr für ein gemeinsames Abendessen und fuhr schnell weiter zu seiner Familie.
Die restliche Truppe von uns hatte sich dann mit Mike kurz darauf noch beim Inder zum Abschiedsessen getroffen, bevor wir zurück ins Hotel sind, wo es Sachen packen hieß und Abschied nehmen von den liebgewonnenen Freunden der letzten Tage.

Eine Fotoreise geht zu Ende

Kurz nach vier Uhr morgens klingelte am Folgetag dann schon wieder mein Wecker, denn mein Flieger ging bereits sehr früh am Morgen zurück nach Frankfurt.
Gern hätte ich mich nochmal umgedreht, aber die Vernunft hatte gesiegt, schließlich wartete ja mein Taxi schon unten.
Damit endete dann das Abenteuer Island…

Und hat es meine Erwartungen erfüllt? Es war eine ganz besondere Reise, nicht zuletzt, da es meine erste geführte Fotoreise war. Der große Wermutstropfen war sicherlich das Wetter in den ersten Tagen gewesen und damit verbunden auch der Umstand, dass wir nicht in die Eishöhle konnten. Auch die vielen Touristen gerade im Süden haben mich doch etwas überrascht. Auf der anderen Seite habe ich auf dieser Reise auch gelernt, selbst unter solch widrigen Bedingungen noch schöne Aufnahmen mit nach Hause zu bringen. Ich habe dabei auch gelernt, wie weit man gehen muss für die richtig tollen Landschaftsfotos und dass manches was ein Foto verlangt hätte doch etwas zu viel für mich gewesen wäre.
Es war aber auch eine Erfahrung zu lernen, was man alles bei solchen Aufnahmen beachten muss, bis solch tolle Bilder entstehen, wie man sie von den guten Fotografen immer sieht. Zu guter Letzt war es aber auch das Erlebnis, in der Gruppe diese Reise zu unternehmen, die das Unterfangen am Ende zu einem vollen Erfolg werden ließen.

Wir haben in den Tagen auf Island nur einen Bruchteil von dem gesehen, was sehenswert ist. An vielen Orten mit pittoresken Aussichten sind wir einfach nur vorbeigefahren, da es unser Bus nicht erlaubte überall mal kurz am Straßenrand zu halten. Und darüber hinaus haben wir mit Sicherheit noch viele Orte verpasst, an denen wir bei dieser Reise nicht vorbei gekommen sind. Insofern bleibt Island auch für die Zukunft eine fotografische Herausforderung – vielleicht aber ja dann eine etwas Trocknerere.

ENDE
Zurück zu Teil 28