Island 2017 – Gljúfrabúi Wasserfall

Der letzte Tag unserer Tour durch den Süden Islands sollte uns auch wieder in die Nähe des Seljalandsfoss bringen, doch auch an diesem Tag war das Wetter der letzten Woche uns treu geblieben und so hatte uns Thor, anstatt das zweite Mal den Wasserfall bei Regen anzusteuern, einige hundert Meter weiter gefahren zu einem weiteren kleinen Wasserfall, den wir dann bei Regen fotografieren durften. Dieser kleine Wasserfall hatte es jedoch in sich. Der Name des Wasserfalls – Gljúfrabúi – bedeutet “Bewohner der Schlucht” und das kann man in diesem Fall durchaus wörtlich nehmen. Um zu dem 40 m hohen Spektakel zu gelangen mussten wir zunächst in einem recht schnell fließenden Bach mitten durch eine Felsspalte waten – und dabei hoffen, dass unsere Füße nicht allzu nass wurden. Dies allein war schon ein ordentlicher Balanceakt, da man sich nirgends wirklich festhalten konnte und auch die Felsen recht spitz waren.

Einmal drinnen wurde die Lage allerdings nicht besser, denn was das bloße Auge wahrnehmen konnte, war mit der Kamera nur schwer zu erfassen. Es handelte sich wirklich nur um einen kleinen Innenraum, in den der Wasserfall wie aus dem Himmel geschossen hinein fiel. Entsprechend stark war auch die Gischt, so dass wir wieder Mal Wasser von allen Seiten hatten. Zeit also, bei diesen Bedingungen mein Fischaugenobjektiv zum Einsatz zu bringen. Das Fotografieren der Szene war dann auch eine Herausforderung, denn nach nur wenigen Sekunden war das Objektiv immer wieder mit Wasser bespritzt und musste gereinigt werden.

Insofern war es einer der spektakulärsten aber auch herausforderndsten Wasserfälle der Reise. Um ein wenig die Relation zwischen Mensch und Natur zu verdeutlichen, gönnte sich Thor dann noch eine echte Männerdusche und stellte sich für uns auf den Felsen vor dem Wasserfall. Allein dies zu sehen war an sich den Stopp schon wert gewesen – Fotos hin oder her. Am Ende war ich dann aber froh, heil, wenn auch klitschnass, nach einigen Minuten wieder draußen zu sein.

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