Island 2017 – Aldeyarfoss
Am zweiten Tag in Mývatn stand ein besonderes Highlight der Reise auf dem Programm, denn heute sollten wir unseren Kleinbus stehen lassen und uns in Super-Jeeps begeben, da die Ziele am Vormittag etwas abseits der normal befahrbaren Straßen lagen .
Zunächst ging es dazu aber erstmal zum Treffpunkt, was eine knappe Stunde Fahrt bedeutete, auf der wir uns nach einer kurzen Nacht noch etwas ausruhen konnten.
Einmal angekommen mussten wir unsere ganze Ausrüstung in den Jeep verladen, der zwar von außen riesig war, aber mit unserem Gepäck schnell zusammenschrumpfte. Schließlich waren wir wie in einer Sardinenbüchse gefangen, nur das diese Räder hatte, die fast so groß waren wie wir selbst.
Und ab ging es in den Schnee! Der Jeep mit seinem Achtzylindermotor und unendlichen 6 Liter Hubraum brummte ordentlich vor sich hin, als wir durch die Landschaft gebrettert sind. Irgendwann war nirgends mehr eine Straße zu sehen und der Fahrer navigierte ausschließlich mit seinem GPS. Recht abenteuerlich ging es so über Stock und Stein, bis wir plötzlich anhielten – wir hatten unser erstes Ziel, den Aldeyjarfoss erreicht.
Nachdem wir uns alle hinaus gezwängt hatten, konnten wir bereits das Rauschen des Wasserfalls vernehmen und es waren nur knappe 10 Minuten durch den Schnee bergab, bis wir ihn schließlich auch sehen konnten. Nur 20m stürzt das Wasser des Skjálfandafljót-Flusses hier hinab, aber die Szenerie erzeugte daraus ein ganz einzigartiges Spektakel – gerade jetzt im Winter mit dem Schnee.
Wie schon am Godafoss waren wir auch hier an der Oberkante der Ebene und konnten so den Fluss am anderen Ende der Schlucht sehen, wie er sich in das Becken ergoß, welches von Basaltsäulen umgeben war. Um den Wasserfall in seiner ganzen Pracht sehen zu können, mussten wir recht nahe an die (nicht gesicherte) Schlucht herangehen, aber Thor versicherte uns, dass das Eis auf dem wir gerade standen sehr tragfest war. Mit dem Schnee und den Basaltsäulen ergab sich eine fast schon monochrome Landschaft, die nur von dem Blau im Wasser unterbrochen wurde und wir alle versuchten dies mit unseren Weitwinkelobjektiven und Panoramaaufnahmen bestmöglich einzufangen.
Als wir hier unsere Aufnahmen im Kasten hatten, meinte Mike, dass es ein kleines Stück weiter noch einen Wasserfall gäbe und so sind wir in kleinerer Gruppe dorthin gelaufen. Der Weg erwies sich doch etwas weiter und beschwerlicher als gedacht, insbesondere weil wir ja nicht sehen konnten, was sich unter dem Schnee verbarg.
Der zweite Wasserfall war deutlich kleiner, aber dennoch schön anzusehen, da wir uns nochmal ein Stück höher befanden. Leider kamen wir nirgends nahe genug an die Klippe heran, um sicher die wirklich guten Fotos einzufangen und uns rannte die Zeit auch allmählich davon. Also hieß es umkehren und zum Jeep zurück. Mike schlug vor, anstatt den gleichen Weg zurück zu laufen, einfach den direkten Weg (Luftlinie) zu nehmen. So schlau der Gedanke war, so unpraktisch erwies er sich im Verlauf, denn wir mussten über einige Hügel, von denen wir zum Teil nur auf dem Po sitzend wieder herunter kamen und auch der Schnee war hier um einiges tiefer. Thor, der mittlerweile schon beim Jeep wartete, lachte sich schon insgeheim ins Fäustchen, als er uns diesen Weg nehmen sah.
Am Ende waren wir ganz schön geschafft, als wir den Berg hinauf wieder beim Auto waren, aber so hatten wir uns schonmal das spätere Mittagessen verdient gehabt.