Reisebericht Kreta – Teil 3: Rethymnon die Zweite
Unser Tag 4 war im Wesentlichen als ruhiger Hoteltag geplant bis auf den Nachmittag, wo ich nochmal allein für ein paar Fotos nach Rethymnon wollte – aber es sollte leider ganz anders kommen.
Nachdem wir alle ausgeschlafen hatten und noch in letzter Minute beim Frühstück waren, hatten wir uns zunächst auf das Zimmer zurückgezogen, da die Mittagssonne etwas zu heiß war, um sich direkt raus zu begeben.
Erst gegen 14 Uhr waren wir dann gemeinsam rausgegangen und Milo hatte sich gleich wieder an den Sonnenliegen vergriffen, denn er hatte schnell begriffen, dass er mit etwas Geschick die Kopflehne hinaufklettern konnte. Das ließ aber auf der anderen Seite unseren Blutdruck erheblich in die Höhe schnellen und wir mussten immer schauen, dass er nicht zu sehr Unsinn macht.
Nach einer halben Stunde habe ich die beiden dann allein gelassen und mich fertig gemacht für den Ausflug nach Rethymnon. Da es heute Sonntag war, war der Bus – verglichen mit gestern – doch etwas leerer und die Fahrt in die Stadt etwas angenehmer.
In Rethymnon wollte ich zuerst nochmal in die Kirche Tessaron Martyron, wo wir ja gestern rausgeworfen wurden. Ich hatte deshalb heute extra eine lange Hose an. Aber wie es das Schicksal so wollte, war die Kirche geschlossen und so zog ich abermals ohne ein Foto von dannen.
Durch eine menschenleere Gasse kam ich dann zur Ekklisia Mitropoli, der Kathedrale der Stadt. Sie befindet sich auf einem schönen, aber heute verlassenen Platz und auch sie war verschlossen, so dass ich schnell weiterzog.
Ich ließ mich im Wesentlichen durch die Gassen treiben auf der Suche nach Details, die es wert waren, fotografiert zu werden. Ein solcher Ort zeigte sich dann, als ich durch einen Torbogen beim Archäologischen Museum hindurch ging.
Zum einen lag vor mir die Neratze Moschee mit ihren mehreren auf einer Ebene angebrachten Kuppeln und zum anderen waren rund um den Platz einige wirklich schöne Graffitis zu finden.
Hier brauchte ich dann doch ein paar Minuten, um die Motive einzufangen und so nahm ich mir alle Zeit der Welt.
Danach ließ ich mich weiter treiben, bis ich ganz automatisch beim Venezianischen Hafen ankam.
Von hier folgte ich ein Stück der Hafenpromenade, um schonmal zu wissen, wo ich morgen unseren Mietwagen abholen sollte.
Danach bin ich wieder in die Altstadt eingebogen und kam nur wenige Minuten später wieder an der Kirche Tessaron Martyron heraus (die immer noch geschlossen war). Diesmal hatte ich den Platz dann durch eine andere Gasse verlassen und ließ mich abermals treiben.
Heraus kam ich am Platz der Liebfrauenkirche der Engel, wo ein kleines Lokal dazu einlud, sich für einen frischen Orangensaft ein paar Minuten hinzusetzen. In diesen wenigen Minuten veränderte sich der Tag und auch der Rest unseres Urlaubes dramatisch, denn der plötzliche Tod von Milly’s Bruder in Kenia ließ von jetzt auf gleich alle Gedanken an Urlaub verblassen.
Insofern war es natürlich auch nichts mehr mit den geplanten Fotos zum Sonnenuntergang und zur Blauen Stunde, sondern stattdessen bin ich mit dem nächsten Taxi zurück ins Hotel.
Noch am Abend hatten wir alles in die Wege geleitet, dass wir am Donnerstag wieder nach Hause fliegen konnten, also eine Woche früher als geplant. Es blieben uns also noch drei Tage hier auf Kreta, die wir zumindest noch ein wenig nutzen wollten, aber so richtige Stimmung kam hier natürlich nicht mehr auf. Mehr gibt es dann von Tag 4 auch nicht mehr zu erzählen.