On1 Photo Raw 2021 – die Alleskönner-Lightroom-Alternative? – Teil 2

Und weiter geht es mit der Vorstellung von On1 Photo Raw 2021. Wer Teil 1 noch nicht gelesen hat, sollte hier am besten noch mal nachschauen. Ansonsten geht es jetzt in Teil 2 um die Bearbeitungsfunktionen in On1 Photo Raw 2021.

Allgemeine Fotobearbeitung

Der allgemeine Bearbeitungsbereich hat in Photo Raw nur 4 Abschnitte:

  • Ton & Farbe
  • Schärfe & Rauschen
  • Objektivkorrektur
  • Transformation

Die sich dahinter verbergenden Tools sind weitergehend identisch zu Lightroom. Sie sind allerdings weiter auseinander gezogen, so dass sie mehr Platz auf dem Bildschirm benötigen, was die Übersichtlichkeit leider etwas leiden lässt und vermehrt scollen nötig macht, um die verschiedenen Werkzeuge zu bedienen.

Ausschnitt der grundlegenden Bearbeitungsregler. Durch eine recht ineffiziente Anordnung, passt selbst der erste Abschnitt nicht mehr auf eine Bildschirmhöhe, was die Übersichtlichkeit leider mindert.

Zusätzlich zu den bekannten Reglern aus Lightroom gibt es folgende Einstellmöglichkeiten:

  • Ein separater Regler für die Mitteltöne (bei Lightroom gibt es nur Lichter, Schatten, Schwarz und Weiß)
  • Eine Option, die Sättigung auf Hauttönen zu reduzieren
  • Zwei Regler, um die Sättigung nur in den Lichtern oder Schatten zu reduzieren, was insbesondere bei der Reduzierung von Farbstichen hilft
  • AI-Anpassung: Dieser Regler versucht das Aussehen des JPG-Vorschaubildes nachzubauen

Wo hingegen Lightroom klar im Vorteil ist, ist im Bereich der Objektivkorrekturen und der Transformation. Bei den Objektivkorrekturen erlaubt es Lightroom mit einer Pipette sehr präzise Farbsäume auszuwählen, während man in On1 Photo Raw 2021 manuell mit den Reglern versuchen muss den richtigen Punkt zu finden.
Bei der Transformation ist es ähnlich. Einen Auto-Modus gibt es hier gar nicht in Photo Raw, sondern nur einen Trapezmodus, welcher ähnlich wie die Hilfslinien in Lightroom funktioniert. Leider fehlt jedoch die Lupenfunktion, welche in Lightroom das präzise Ausrichten der Linien unheimlich erleichtert.
Daneben gibt es keine zwei Detailregler wir mit dem Klarheit- und Strukturregler in Lightroom, sondern nur einen Strukturregler, welcher eher an den Klarheit-Regler in Lightroom erinnert. Dies kann jedoch über die verschiedenen Effekte in On1 PhotoRaw 2021 kompensiert werden.

Wer sich fragt, wo andere Optionen, wie Kurven und HSL in On1 geblieben sind, der muss unter den Effekten schauen. Klingt komisch, ist aber so…

Das Ergebnis dieses ersten Teils ist folglich etwas durchmischt. Es gibt ein paar nützliche zusätzliche Optionen, dafür fehlt es am Strukturregler und bei den Transformationsfunktionen und Objektkorrekturen. Gerade die Transformation ist etwas, was ich in Lightroom sehr zu schätzen gelernt habe, weswegen für mich Lightroom hier am Ende knapp vorn liegt, nicht zuletzt auch aufgrund der übersichtlicheren Bildschirmeinteilung. Dies mag aber jeder ein wenig anders gewichten, so dass ich objektiv am Ende einen Gleichstand sehe in diesem Kapitel. Also Zwischenstand 1:1.

Lokale Bearbeitung

Wie Lightroom beherrscht auch On1 Photo Raw 2021 lokale Werkzeuge, wie Lineare und Radiale Verläufe und einen Pinsel. Über diese Werkzeuge können die meisten der unter „Ton & Farbe“ global angewendeten Parameter auch lokal verändert werden.

Lokale Bearbeitungstools

Zur Verfeinerung der lokalen Anpassungen, können die Maskierungen wie in Lightroom auch hier angepasst werden, durch einen Pinsel, oder aber durch Luminanz- oder Farbmasken.

Maskierungsoptionen für lokale Bearbeitungen

Daneben gibt es aber auch Maskierungspinsel, mit denen Masken noch detaillierter verfeinert werden können. Das Ganze kommt zwar nicht an Photoshop heran, bietet aber dennoch mehr Komfort als Lightroom in diesem Punkt.

Maskierungspinsel

Was ich richtig gut finde, ist das bei den Pinseln die Form gewechselt werden kann. So kann statt einem runden auch ein drei- oder viereckiger Pinsel ausgewählt werden (dessen Rotation man ebenfalls anpassen kann). Was ebenfalls nützlich ist, sind Effektpinsel, welche z.B. Wolken im Bild hinzufügen können.

Ein kleines Detail, welches aus meiner Sicht aber wirklich klasse ist, ist die Möglichkeit, lokale Anpassungen und Effekte umzubenennen, so dass man genau weiß, was man mit welcher Anpassung bezweckt hat. Hier kann und sollte sich Adobe mal etwas abschauen in Sachen Übersichtlichkeit.

Die Möglichkeit, lokale Anpassungen zu benennen und auch deren Maske zu sehen sind zwei wirklich nützliche Funktionen, die in Lightroom seit Jahren fehlen

Insgesamt sind die Möglichkeiten hier so umfassend, dass diese Vorstellung nur an der Oberfläche kratzen kann, aber dieses Kapitel geht verdient an On1 Photo Raw, womit es 2:1 für On1 steht.

Effekte

Warum man Effekte und lokale Korrekturen in On1 getrennt hat, ist mir ein Rätsel, denn auch die Effekte kann man ohne Probleme lokal anwenden. Vieles was hier auch als Effekt bezeichnet wird, ist eigentlich auch ein Grundbearbeitungswerkzeug und damit auch in Lightroom zu finden, wie z.B.

  • Kurven
  • HSL (was hier Farbanpassung heißt)
  • Teiltonung
  • Vignette

Im Unterschied zu Lightroom kann man aber diese ganzen Korrekturen auch lokal anwenden, was wirklich klasse ist, zumal damit Effekte auch mehrfach anwendbar sind.

Daneben gibt es aber auch Effekte, wie einen Wetterfilter oder Sonnensterne, wobei letzter nicht mit ganz so viel KI daherkommt wie in Luminar, welches Sonnensterne tatsächlich sehr realistisch erzeugen kann.

Bei diesem Bild wurden die drei Vögel und der Sonnenstern nachträglich hinzugefügt. Ob man so etwas braucht oder nutzen möchte sei dahingestellt, aber es erweitert die kreativen Möglichkeiten

Die Effekte können alle in ihrer Deckkraft und Intensität angepasst werden und bieten ein fast unendliches Potential an Möglichkeiten die weit über jene in Lightroom hinausgehen. Es werden z.B. auch Texturen und Rahmen unterstützt, sowie ein separates Textwerkzeug. So sind einfache grafische Projekte wie eine Grußkarte mit Foto auch direkt hier in der Software umsetzbar.

Der Nachteil der zahlreichen Effekte ist aber natürlich, dass am Anfang alles sehr komplex ist, und es einige Zeit dauert, bis man weiß, welcher Effekt für welche Situation Sinn macht. Dies ist aber kein Fehler von On1 Photo Raw, sondern ist bei jedem neuen Programm so. Gerade, wenn man lange Zeit mit einem anderen Programm gearbeitet hat, fällt die Umstellung am Anfang schwer.

Am Ende geht aber dieses Kapitel ganz klar an On1 Photo Raw 2021, welches damit mit 3:1 in Führung geht.

KI-Portrait

Neu in On1 Photo Raw 2021 ist KI-Portrait, welches bei der Bearbeitung von Portraits schnellere Ergebnisse erzielen soll. Es ist eine der Funktionen von denen ich mich aufgrund der Werbeaussagen doch einiges versprochen hatte.

Hierfür muss das Programm, wenn man das erste Mal dieses Modul öffnet die Gesichter im Bild identifizieren. Dies dauert leider aktuell sehr lang. Für ein Bild mit genau einem Gesicht hat es über eine Minute auf meinem Rechner gedauert – Zeit in der ich sonst schon einen ganzen Teil der Retusche erledigt habe.

Nachdem die Analyse beendet ist (was in meinem Test zumindest funktionierte), hat On1 Photo Raw automatisch die Hautpartien, die Augen und den Mund identifiziert. Für Augen und Mund hat das in meinen Tests nur mäßig geklappt, aber immerhin lassen sich die Positionen anpassen.

Die Bedienung des Moduls ist dann recht gut gelungen und die Ergebnisse sind auch in Ordnung. Allerdings muss ich gestehen, dass ich am Ende in Lightroom mit den dortigen Werkzeugen ähnlich schnell war. Bei teilweise verdeckten Gesichtern funktioniert die KI leider dann auch kaum noch.

Anpassungsregler für Portraits. Leider dauert das finden von Gesichtern recht lang und auch die Genauigkeit was das Finden von Augen und Mund angeht ist noch nicht ganz ausgereift.

Ich hatte mir von dieser Funktion am Ende doch mehr versprochen. Letztlich bin ich in Lightroom genauso schnell und da ich die lokale Werkzeuge einsetze habe ich mehr Kontrolle und Präzision als hier. Von daher ist hier m.E. eine Chance vertan und On1 kann keinen zusätzlichen Punkt generieren. Da es keine extra Funktion für Portraits in Lightroom gibt, gibt es für keinen in dieser Wertung einen Punkt.

Ebenen

Zu guter Letzt besitzt On1 auch eine echte Ebenen-Funktion, mit der z.B. auch Composings direkt hier in der Anwendung durchgeführt werden können. Dazu speichert On1 die Datei im eigenen OnPhoto-Format ab, welches ähnlich groß ist, wie ein TIFF oder PSD-File. Hier hätte ich mir eher ein Standardformat wie TIFF oder PSD gewünscht, statt einem Eigenstrick, den keine andere Anwendung lesen kann.

Die Ebenen umfassen Bildebenen und Farbebenen und es stehen natürlich auch hier Maskierungsoptionen bereit. Auch die aus Photoshop bekannten Überblendmodi gibt es in On1 Photo Raw 2021.

Ebenen in On1 Photo Raw. Damit wird Photoshop in vielen Situationen überflüssig. Leider wird jedoch ein eigenen Dateiformat statt PSD oder TIFF genutzt.

Insofern eignet sich diese Funktion vor allem für einfachere Zusammenführungen mehrerer Aufnahmen, bei denen man nicht zu komplexe Maskierungen oder Adobes gute Inhaltsbasierte Füllung benötigt.

Ich finde es gut, dass das hier mit integriert ist, auch wenn ich die Entscheidung für ein eigenes Dateiformat nicht unterstütze. Für viele Zwecke dürfte aber die Notwendigkeit eines externen Bearbeitungsprogrammes damit entfallen.

Am Ende geht diese Wertung aber an On1 Photo Raw 2021, da Lightroom nichts vergleichbares integriert hat. Damit steht es dann 4:1 zu Gunsten von On1.

Panoramen, HDR und Focus Stacking

Als Lightroom vor einigen Jahren HDR und Panorama-Funktionen in Lightroom integrierte, war ich begeistert gewesen. Nicht nur war damit die Notwendigkeit weiterer Software bzw. der Umweg über Photoshop weggefallen, sondern die Bilder die Lightroom ausgibt sind auch weiterhin RAW-Dateien (DNGs, wenn auch lineare), so dass man kein Bearbeitungspotential verliert.

Mit der Zeit wurde die Panoramafunktion dann noch erweitert um die Möglichkeit Ränder zu strecken oder inhaltsbasiert zu füllen, um so fehlende Bildteile aufzufüllen.

Einzig bei Fisheye-Panoramen versagt Lightroom regelmäßig.

Bei HDRs ist der Umfang in recht rudimentär, funktioniert aber meist gut, solange keine Bäume im Bild sind. Baumstrukturen mag die HDR-Funktion von Lightroom so gar nicht und produziert häßliche Doppeleffekte. Komischerweise funktioniert das in Photoshop gut.

Auch On1 Photo Raw 2021 bietet eine integrierte Panorama- und HDR-Funktion mit. Zusätzlich gibt es aber auch eine Funktion zum Focus-Stacking, welche in Lightroom nicht vorhanden ist.

Was bei der Panorama-Funktion direkt auffällt, ist, dass es erheblich länger dauert, bis eine Vorschau erstellt ist. Als Projektion stehen hier nur sphärisch und Collage zur Auswahl, während es es Lightroom 3 Möglichkeiten gibt. Auch gibt es eine Option, Ränder auszufüllen und zu strecken, doch im Gegensatz zu Lightroom, kann man hier keine Anpassung der Stärke der Streckung vornehmen, sondern muss nehmen was einem On1 vorschlägt.

Die Panoramafunktion in On1 Photo Raw bietet nur wenige Einstelloptionen und ist damit weniger Flexibel als Lightroom.

Bei der Ausgabe bietet On1 die Option statt der vollen Größe nur auf 50% skaliert auszugeben.
Die Ausgabe des Panoramas dauert deutlich länger als in Lightroom und erfolgt im eigenen onPhoto-Format, so dass die Panoramen mit keiner anderen Software gelesen werden können (im Gegensatz zu den DNG-Panoramen aus Lightroom). Das Ergebnis selbst ist aber vergleichbar.

Bei den HDR ist das Bild etwas anders. Hier wird recht schnell eine Vorschau erzeugt und es werden auch mehr Anpassungsmöglichkeiten angeboten als dies in Lightroom der Fall ist. Hinsichtlich des Deghostings bei Baumstrukturen hat auch On1 seine Probleme, aber nicht ganz so ausgeprägt wie Lightroom. Die Ausgabedatei ist auch hier wieder eine onPhoto-Datei.

Der HDR-Dialog in On1 Photo Raw biete recht umfassende Einstellmöglichkeiten

Am Ende spricht für On1 Photo Raw das zusätzliche Focus-Stacking und für Lightroom, dass die Ausgabedateien im universellen DNG-Format erstellt werden und Panoramen etwas gezielter gestreckt bzw. aufgefüllt werden können. Hier kommt es letztlich auf den persönlichen Bedarf an, was einem wichtiger ist. Ich finde die Lightroom-Umsetzung etwas besser, weswegen dieser Punkt – wenn auch knapp – an Adobe geht und es so 4:2 für On1 steht.

On1 Resize

Eine weitere Funktion, welche On1 Photo Raw von Hause aus mitbringt, ist On1 Resize, ein Modul mit dem man Bilder in der Größe skalieren kann. Dies geht dabei in beide Richtungen, sprich verkleinern und vergrößern.

Das Programm erlaubt dabei recht umfassende Einstellmöglichkeiten, um die Ausgabe möglichst präzise steuern zu können.

Im Resize-Modul lassen sich noch zahlreiche Parameter anpassen

Das Ergebnis ist dann eine PSD-Datei mit der geänderten Auflösung. Damit ist die Funktion recht ähnlich zu Adobe Super Resolution, welches aktuell in Camera Raw eingebaut ist, aber wohl bald auch für Lightroom zur Verfügung stehen soll. Adobe bietet jedoch keine Einstellmöglichkeiten und erlaubt auch nur eine feste Skalierung um den Faktor 2 (=vierfache Größe). Im Gegenzug wird aber wieder ein RAW-File (DNG) ausgegeben und der Prozess ist deutlich schneller.

Das Ergebnis in On1 PhotoRaw 2021 kann sich dabei durchaus sehen lassen. Für eine schnelle Vergrößerung ist dies sicher eine sinnvolle Lösung.

Rechts die Aufnahme mit 16 Megapixeln, Links die hochgerechnete Variante auf 86 Megapixel

Auch wenn ich den RAW-Workflow in Lightroom mag, finde ich die Lösung in Photo Raw am Ende flexibler und vielseitiger, wenngleich auch langsamer. Trotzdem geht diese Wertung an On1 Photo Raw 2021, so dass es nun mit 5:2 führt.

Performance

Auch bei der Bearbeitung soll es im letzten Punkt wieder um die Performance gehen. Glücklicherweise ist das Bild nicht ganz so desaströs wie im Browse-Modul.

Die grundsätzlichen Bearbeitungsfunktionen sind ok von der Geschwindigkeit und so wie man es auch in Lightroom gewöhnt ist. Problematischer ist hingegen der Pinsel, der oftmals etwas träge ist.

Was ebenfalls deutlich träger als in Lightroom ist, ist das Öffnen der Aufnahmen im Entwickeln-Modul und das wechseln zum nächsten Foto. Hier können auch mal 10-20s vergehen, bis ein Foto zum Bearbeiten bereit ist. Und nur um das klarzustellen: ich habe hier ausschließlich mit Bildern auf einer SSD gearbeitet!

Ganz in die Knie geht die Performance dann im Bereich Panoramen und Resize, wo man einiges an Geduld mitbringen sollte. Gleiches gilt auch beim Export von Bildern, der ebenfalls recht langsam ist.

Das ist eigentlich immer das Gleiche: Ich beschwere mich über die Performance in Lightroom, aber sobald ich ein anderes Programm nutze, merke ich, dass ich hier noch den Einäugigen unter den Blinden erwischt habe.

Insofern würde ich die Performance im Großen und Ganzen zwar als brauchbar bezeichnen, aber dennoch geht auch beim Bearbeiten der Punkt an Adobe, so dass es 5:3 für On1 steht.

Fazit

Ich bin mit dem Ziel in diesen Review gegangen, On1 Photo Raw 2021 zu mögen. Auf dem Papier ist soviel in der Software seit meinem ersten Test 2019 passiert, dass ich berechtige Hoffnung hatte, dass das Programm nun eine echte Lightroom-Alternative ist. Und nun stehe ich hier am Ende und weiß nicht recht, was ich von dem Programm halten soll.

Was ich gut fand:

  • Katalogfilter, die sich automatisch aktualisieren
  • Gutes Metadatenmanagement
  • viele Lokale Werkzeuge, Ebenen und Effekte, welche andere Bearbeitungsfunktionen überflüssig machen
  • Eingebaute HDR-, Panorama-, Focus Stacking- und Vergrößerungs-Funktion
  • Maskierungsmöglichkeiten
  • Benamung von Effekten/Anpassungen

Was mir nicht gefällt:

  • Performance, Performance und nochmal Performance
  • Nutzung des eigenen OnPhoto-Formates statt DNG oder wenigstens TIFF/PSD
  • teilweise unübersichtliche Oberfläche auf der man viel scrollen muss
  • Cloud Sync nur mit Abo und nicht mit fremden Cloudspeicher nutzbar
  • KI-Portrait noch nicht ausgereift
  • keine Veröffentlichungsdienste

On1 Photo Raw 2021 macht funktional vieles richtig, aber es macht leider keinen richtigen Spaß, was hauptsächlich an der etwas zu unübersichtlichen Oberfläche und vor allem der Performance liegt. Und mit Cloud Sync hat On1 meines Erachtens eine riesige Chance vertan.

So würde ich heute jedem, der vor der Wahl steht weiter zu Lightroom Classic raten anstatt zu On1 Photo Raw, obwohl ich gern eine Empfehlung für das Programm aussprechen würde. Bleibt zu hoffen, dass man bei On1 zumindest das Thema Performance irgendwann in die Griff bekommt, denn ab dem Zeitpunkt wäre das Programm erstmalig ein ernsthafter Konkurrent für Lightroom, wenn es mindestens genauso schnell, wenn nicht eher noch schneller als Lightroom ist.

Ich habe am Ende meine Lizenz für das Programm behalten, um es vielleicht hier oder da als Plugin zu nutzen bzw. um immer mal einen Vergleich zu haben. Für eine dauerhafte Nutzung mag ich es aber aktuell nicht einsetzen. Da es auch Nutzer gibt, die weniger Performance-Probleme haben, solltet ihr euch – wenn ihr Interesse an On1 Photo Raw habt – zunächst eine Testversion ziehen und schauen, wie das Programm auf eurer Hardware läuft.

Ich hoffe, dieses lange Review hat euch geholfen. Wie sind eure Erfahrungen? Nutzt ihr On1 Photo Raw? Wenn ja, warum?