Lightroom und die Cloud – Teil 2: IDrive – lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende
In Teil 1 dieser kleinen Serie hatte ich beschrieben, was ich heute bereits in Bezug auf meine Fotos mit der Cloud machen und was ich gerne künftig noch machen möchte. Eines der Hauptziele war es, meine Daten künftig auch in der Cloud zu sichern, so dass sie mich auch bei größeren Schäden (Feuer, Wasser, Diebstahl) daheim nicht verloren gehen.
Cloud Speicher ist allerdings nicht ganz günstig. Wenn ich von allen Daten in Summe ausgehe, wäre ich bei 2-3 Terrabyte an Daten. Die Kosten hierfür liegen jedoch schnell im Bereich von mehreren Hundert Euros. Wer nur 1-2 TB an Daten hat, kommt immerhin mit 100-120 EUR hin, wenn er noch etwas wartet und das Angebot von Google One nimmt (welches Google Drive – GDrive) ablösen wird.
Eigentlich bräuchte ich aber auch gar nicht so viel Speicher, wenn ich die Bilder nach ihrer Bewertung sichern könnte. Bilder mit 5 Sternen sind mir ja wertvoller als welche mit nur einem Stern. Leider gibt es eine solche Lösung noch nicht so ohne weiteres.
Von daher hatte ich mich schlau gemacht, welche Anbieter es im Netz noch gibt. Backblaze, Crashplan, MagentaCloud und wie sie alle heissen, habe ich mir angeschaut, aber immer waren die Lösungen nicht ganz so, wie ich es gerne gehabt hätte. Ein wesentlicher Knackpunkt war, dass viele günstige Lösungen nicht von einem NAS sichern konnten, was aber meine Hauptdatenquelle wäre. Bei einer reinen Backuplösung wäre was aber schon ein wesentlicher Punkt.
Bei der Suche bin ich dann auf den Anbieter IDrive gestoßen. Hier werden für rund 65 EUR im Jahr 5 TB an Speicher angeboten, also mehr als genug für meine Belange. Erste Tests, die ich gefunden hatte waren zudem recht positiv und insofern fand ich das Angebot sehr interessant. Zudem wirbt IDrive damit, mit meinem Synology-NAS zusammen zu arbeiten und wenn das nicht genug gewesen wäre, gab es ein Sonderangebot, das erste Jahr für nur knapp 6 EUR zu erhalten.
Damit war das Risiko gering und ich habe mich dort anmeldet, was in wenigen Minuten bereits erledigt war.
Danach habe ich die IDrive-App auf meinem NAS installiert. Dies war zwar etwas umständlich, aber mit der bereitgestellten Anleitung auf der Webseite von IDrive war es ok – Verbesserungspotential ist aber vorhanden. Ein bisschen technisches Verständnis sollte man definitiv mitbringen.
Danach habe ich die App gestartet, die Ordner meines NAS ausgewählt und auf „Starten“ geklickt. Und dann ging es los. Meine Synology hat begonnen Daten zu schaufeln und ich konnte auch sehen, dass wohl etwas auf meinem IDrive Speicher ankam. Also ging ich erstmal schlafen und beschloss, am Morgen wieder zu schauen.
Die Ernüchterung war jedoch recht groß, denn bis zum Morgen waren gerademal einige Verzeichnisstrukturen übertragen worden, jedoch keinerlei Daten. Die Übertragsrate war zudem auf lächerliche 50-100kb eingebrochen.
Ich habe dies dann noch den ganzen Tag über beobachtet. Parallel wurde ich auf Berichte von anderen Nutzern im Netz aufmerksam (Link hier), die mich nicht gerade ermutigt hatten. Nachdem am Abend dann auch nicht mehr viel passiert ist, sprich kaum Daten hochgeladen waren trotz 12 Mbit-Upload (ich weiss das ist nicht viel, aber auch nicht so wenig), habe ich dann die Notbremse gezogen und den Test beendet, sprich mein Konto bei IDrive gelöscht und auf dem NAS alles wieder deinstalliert.
Etwas ernüchtert war ich schon, denn die Lösung klang wirklich gut und auch für den Privatnutzer bezahlbar, aber so hatte ich mir das ganze einfach nicht vorgestellt. Also zurück auf Los und nach einer anderen Lösung suchen. Den Weg dorthin zeige ich euch dann in den kommenden Teilen dieser Serie.
Um es nochmal klarzustellen: ich kann nicht sagen, dass IDrive nicht funktioniert oder seine Versprechen nicht einhält (dies sagen viele Stimmen im Netz, ich selbst kann es aber nicht definitiv bestätigen), aber für mich war es einfach nicht die Lösung, die mir die gewünschte Flexibilität bietet.