Mit der Panasonic GX7 in Istanbul

Auf einem Trip nach Istanbul war es das erste Mal soweit: nach einigen kurzen Ausflügen durfte meine neue Panasonic GX7 mit auf die Reise. Zudem war aber auch noch meine altgediente Sony A77 mit dabei.

Mit der Panasonic bin ich erstmals der Sony/Minolta-System untreu geworden und habe eine Kamera mit Micro-Four-Thirds Bajonett eingesetzt. Die GX7 ersetzt dabei meine Nex 5r mit der ich in einem Jahr nicht 100% glücklich geworden bin.

Als Objektive mit von der Partie waren bei der A77 wie gewohnt mein Zeiss 16-80mm (KB-Äq: 24-120mm) und bei der GX7 das Kitobjektiv (14-42 3,5-5,6), ein Fisheye von Walimex (7,5mm f3,5) und ein Tele von Olympus (m.Zuiko 40-150 4,0-5,6). Die GX7 hatte meist das Tele oder Fisheye montiert, während die A77 für die normalen Brennweiten genutzt wurde. Es gab aber auch Ausflüge, bei denen ich nur die GX7 dabei hatte.

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Schon beim Packen der Fotosachen daheim wurde eines deutlich: Die A77 ist groß und schwer. Kamera und Objektiv wiegen rund 1100g. Die GX7 mit allen 3 (!) Objektiven wiegt dagegen nur rund 900g und nimmt mit 3 Objektiven genausoviel Platz weg, wie die A77 mit dem Zeiss. Dieser Vorteil von Micro-Four-Thirds (Größe und Gewicht) hatte mich auch bewogen, dieses System auszuprobieren. Das ich dafür die GX7 genommen habe war hauptsächlich folgenden Funktionen geschuldet:

  1. Ein hochauflösender elektronischer Sucher, der zumindest Nominal auf einem Level mit dem Sucher der A77 ist (mehr dazu später)
  2. In Body Stabilisierung (IBIS), so dass auch OLYMPUS-Objektive stabilisiert sind
  3. Elektronischer Verschluss, welcher ein lautloses und vor allem erschütterungsfreies Auslösen ermöglicht.
  4. Viele direkte Einstellmöglichkeiten über Knöpfe/Schalter und gleichzeitig ein hohes Maß an Konfigurierbarkeit

In Istanbul angekommen, waren wir bereits am ersten Abend noch rund um die Hagia Sophia und die Blaue Moschee unterwegs. Die GX7 hatte dabei das 40-150mm-Objektiv von Olympus drauf. Sowohl bei der intensiven Nachmittagssonne als auch später in der Dämmerung und Blauen Stunde hat die GX7 zu jeder Zeit schnell und korrekt reagiert. Der Fokus war dabei sehr akkurat auch als das Licht schlechter wurde. Auch die dabei entstandenen Bilder mit ISO-Werten bis ISO1600 waren durchweg noch brauchbar, auch wenn sich hier ein leichtes Rauschen schon zeigt.

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Am folgenden Tag ging es dann zunächst in die Hagia Sophia hinein. Dieses riesige Gebäude ist wirklich beeindruckend, aber auch recht dunkel, insofern waren wieder höhere ISO-Werte Pflicht. Die GX7 hatte diesmal das Fisheye montiert, mit dem einige interessante Perspektiven möglich waren. Hinsichtlich der Qualität der Aufnahmen war auch hier die A77 nicht wirklich besser und auch hier hatte der Autofokus der GX7 bei dem wenigen Licht keine Probleme.

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Nach der Hagia Sophia und einem anschließenden Abstecher in die Blaue Moschee ging es weiter zum Goldenen Horn, von wo aus wie eine Schiffsrundfahrt auf dem Bosporus unternommen haben. Die GX7 kam hier wieder mit dem Teleobjektiv zum Einsatz. Die Tatsache, dass die Fahrt in den frühen Nachmittagsstunden war, hatte zur Folge, dass das Licht recht harsch war und so die Bilder der GX7 etwas diesiger und kühler ausfielen, als jene der A77, die einen Polfilter montiert hatte. In der Bearbeitung ließen sich die Bilder der GX7 jedoch gut korrigieren und es war erstaunlich, welche Details das 40-150mm-Objektiv bei allen Brennweiten zeigt. Diese Schärfe war ich bislang nur von meinem riesigen Tamron 70-200 f2.8 gewöhnt.

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Im Anschluss zur Bootsfahrt ging es dann über die Galatabrücke und die große Einkaufsstraße bis zum Taksimplatz, bevor wir wieder den Rückweg angetreten haben. Am Abend bin ich dann nochmal mit der GX7 und Stativ bepackt rausgegangen, um rund um den Sultanahmet Bilder in der Blauen Stunde zu machen. Dies war perfekt mit der GX7, die hier hinsichtlich der Farbwiedergabe glänzt und auch in der Bedienung dank Touchscreen ein echtes Vergnügen war. Dank Stativ konnte ich auch bei den niedrigsten ISO-Werten bleiben, allerdings musste ich den sonst stets angeschalteten elektronischen Verschluss ausstellen, als die Belichtungszeiten länger als 1s wurden (der elektronische Verschluss geht nur bis max 1s Belichtungszeit).

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Am Folgetag ging es dann weiter und zwar zunächst in den Dolmabace-Palast bevor es wieder an die Galatabrücke ging, wo wir in der neuen Moschee waren. Gerade mit dem Fisheye ließen sich hier wieder tolle Bilder machen. Danach ging es dann zunächst über den Gewürzbasar und später dann über den Großen Basar. Am Abend bin ich dann nochmal zur Galatabrücke gelaufen, um dort wieder bei Sonnenuntergang und der Blauen Stunde zu fotografieren. Bei den meisten Aufnahmen kam auch hier wieder die GX7 zum Einsatz, mit entweder dem Kitobjektiv oder dem Teleobjektiv. In beiden Fällen zeigten sich die Bilder excellent hinsichtlich der Farbwiedergabe und Schärfe genauso, wie der Autofokus fast ausnahmslos korrekt fokussiert hatte. So sind hier wieder viele schöne Bilder entstanden, bei denen ich die A77 nicht wirklich vermisst habe.

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Nachdem der Abend dann doch etwas länger war, habe ich am folgende Tag nur noch die GX7 dabei gehabt bis auf den morgen, wie es in die unterirdische Zisterne der Stadt ging. Hier war es sehr schwer, gute Aufnahmen zu machen, da es extrem dunkel war. Danach sind wir dann nochmal auf den Basar, dann aber nur noch mit der GX7, was sehr angenehm war, ohne die schwere A77.

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Am vorletztem Tag ging es dann in den Topkapi-Palast. Die GX7 hatte hier das Fisheye oder das Tele montiert, häufiger jedoch das Fisheye, um in den engen Räumen entsprechend viel auf das Bild zu bekommen. Danach führte mich ein Spaziergang noch zu einer weiteren Moschee und einem Friedhof. Bei letzterem entstanden insbesondere mit dem Teleobjektiv schöne Bilder, da es bei längeren Brennweiten doch sehr schön Freistellen kann.

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Am letzten Tag haben wir nur eine kleine Stadtrundfahrt unternommen, aber nach den erlebnisreichen vorherigen Tagen, war dann auch langsam die Luft raus, auch wenn es mit Sicherheit noch unendlich viel zu entdecken gibt in dieser tollen Stadt.

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Nach guten 5 Tagen in Istanbul – einer faszinierenden Stadt – bin ich mit rund 2000 Bildern wieder zurückgeflogen, rund die Hälfte mit der A77 sowie der GX7, d.h. Zeit für ein Fazit, ob die GX7 die Erwartungen erfüllt hat und vielleicht sogar ein Ersatz für die A77 sein kann.

Handling

Selbst die kurze Zeit, die mir mit der GX7 bislang blieb reichte aus, dass ich mich in diesem Urlaub schon sehr heimisch mit der Kamera fühlte. Die Panasonic-Menschen haben hier eine Kamera geschaffen, die komplex und gleichzeitig einfach zu bedienen ist, allein dies macht diese Kamera schon besonders. Was ich besonders gut empfunden habe, sind einerseits die vielen direkten Tasten und Räder, wie eine direkte ISO-Taste, eine Taste für Belichtungsreihen, ein Rad für die Belichtungskorrektur, ein Schalter für AF/MF und AEL etc. So waren schnelle Einstellungen an der Kamera zu keinem Zeitpunkt ein Problem. Hinzu kommen die Speicherplätze für Einstellungen. Ganze 5 davon gibt es bei der GX7. Auch die A77 hat diese Funktion, bietet aber nur 3 Speicherplätze. Was die GX7 jedoch besser gemacht hat, ist die Speicherplätze direkt auf das Moduswahlrad zu legen (die A77 II von Sony hat dies jetzt auch). Ich habe auf den Speicherplätzen meine Presets für RAW-Fotos mit Elektronischem Verschluss, für Fotos mit mechanischem Verschluss, für HDR-Bilder und anderes gesetzt. So ist es eine Sache von Sekunden, um die Kamera komplett umzustellen.

Eine weitere Sache hat mir ebenfalls an der GX7 sehr gut gefallen: der Touchscreen. Es ist einfach schneller und teilweise intuitiver, direkt auf dem Bildschirm Dinge auswählen zu können. Dies trägt auch dazu bei, dass die GX7 fast schon schneller in der Bedienung ist, als die ebenfalls ja sehr gute A77.

Wo die A77 einen Vorteil hat, ist bei der Lage in der Hand. Der ausgeprägte Handgriff vermittelt doch etwas mehr Halt, als bei der GX7, auch wenn diese sich alles andere als schlecht in der Hand hält. Der bessere Griff bei der A77 ist aber wegen des höheren Gewichts auch zwingend nötig, während bei der GX7 auch mit dem kleinen Griff ein komfortables Halten möglich war.

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Ein echter Vorteil der A77, wo die GX7 tatsächlich keine Konkurrenz ist, ist die Variabilität des Displays, welches bei der A77 sich auch für Hochformataufnahmen entsprechend klappen lässt. Bei der GX7 ist der Klappmechanismus des LCD dagegen nur bei Querformataufnahmen sinnvoll. Zudem lässt sich das Display der A77 bei Nichtgebrauch umgedreht an die Kamera klappen, so dass es geschützt ist wo Kratzern, Abdrücken etc. Wahrscheinlich war eine derartige Konstruktion bei der GX7 platzmäßig nicht möglich gewesen, es bleibt aber halt ein Nachteil der A88.

Am Ende muss ich sagen, dass A77 und GX7 in der Bedienung gleichwertig sind. Beide haben zwar unterschiedliche Stärken, aber keine leistet sich wirklich große Schwächen. Beides sind professionelle Tools mit denen jeder ambitionierte Fotograf sehr gut zurechtkommen wird und die sich nach eigenen Bedürfnissen sehr individuell anpassen. Bei den Touren, wo ich nur die GX7 dabei hatte, hatte ich so auch nicht das Gefühl, einen Nachteil zu haben.

Der Sucher

Ein Grund, die GX7 zu kaufen und die Nex 5r zu ersetzen war der fehlende Sucher der Nex. Die GX7 wartet dagegen mit einem Sucher auf, der ähnlich wie der der A77 ausgestattet ist. Er bietet auch in der Tat ein klares und detailliertes Bild. Es ist etwas kleiner als bei der A77. Farblich ist es deutlich kälter abgestimmt als bei der Sony und auch im Vergleich zum Bildschirm auf der Rückseite der Kamera. Dies ist schade, da so der Sucher farblich nicht ganz das tatsächliche Bild zeigt. Man kann zwar die Farbwiedergabe leicht anpassen, ein kleiner Unterschied bleibt aber noch. Bei Bewegungen der Kamera zieht der Sucher wie in vielen Tests beschrieben leichte Schlieren bis das Bild wieder still steht. Der Effekt ist aber m.E. nicht wirklich dramatisch und hat mich in der Praxis nicht wirklich gestört. Was der Sucher dagegen besser hinbekommt als der der Sony A77 ist der Kontrastumfang. Während bei der Sony Schatten und Lichter schnell ausbrennen, habe ich dies bei der GX7 bislang nicht so wahrgenommen.

Das der Sucher der GX7 schwenkbar ist, war in manchen Situation recht hilfreich, aber längst nicht so wichtig, wie uns Panasonic diese Funktion verkauft.

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Insgesamt erfüllt der Sucher seinen Zweck. Er ist hell und detailreich und es macht Spaß mit ihm zu arbeiten. Ich würde mir nur wünschen, dass die Farbwiedergabe etwas akkurater wäre. Sehr gut gefallen hat mir die Positionierung an der Seite und das der Sucher nach oben nicht aus der Kamera heraussteht und die Kamera durch diese Bauweise sehr kompakt bleibt.

Noch ein Tip: der Augensensor am Sucher funktioniert sehr gut – manchmal nur zu gut, sprich oft hat er angesprochen, sobald meine Finger in die Nähe des Touchscreens kamen. Die Lösung hierfür besteht darin, die Empfindlichkeit des Augensensors im Menü auf „niedrig“ zu setzen.

Die Bildqualität

Nun aber zur Bildqualität, dem wohl wichtigsten Punkt, denn auch wenn die Kamera gut zu bedienen ist und der Sucher nützlich, so würde all dies nichts helfen, wenn die Qualität der Aufnahmen nicht stimmen würde.

Dem ist glücklicherweise aber nicht so und die Bilder der GX7 stehen jenen der A77 nicht nach. Ich habe die Kamera bei Tag und Nacht im Einsatz gehabt, i.W. bei ISO-Werten zwischen ISO200 und ISO1600, manchmal auch ISO3200. Fotografiert habe ich viel in Innenräumen, bei hellem Tageslicht, aber auch in den Abendstunden und bei Nacht.

Was mir bei den Bildern der GX7 insgesamt aufgefallen ist, dass sie oft selbst als RAW deutlich schärfer sind, als jene der A77. Ich vermute hier auch, dass der Autofokus der GX7 einfach konsistent trifft, während die A77 (wie jede DSLR) nicht immer den exakten Autofokus trifft (lt. Tests ist bei manchen DSLRs jedes 2. Bild nicht exakt fokusiert). Zum anderen liegt der Unterschied vielleicht auch da dran, dass die A77 mit einem 5-fach Zoom ausgestattet war (Zeiss 16-80), während die GX7 das 14-42 II Kitobjektiv, das Olympus 40-150mm Kit und das Walimex Fisheye dabei hatte. Insofern treten hier 3- bis 4-fach Zooms gegen ein 5-fach-Zoom an. Aber immerhin treten auch Kit-Zooms gegen ein 800 EUR-Objektiv an, weshalb ich die Schärfe der Bilder schon beeindruckend finde. Insbesondere das Olympus 40-150 ist da wirklich sehr sehr gut für den geringen Preis (habe 120 EUR bezahlt). Insofern muss ich sagen, dass in Punkte Bildschärfe die Bilder der GX7 mir eindeutig besser gefallen.

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Auch beim Rauschverhalten hat sich der positive Eindruck bestätigt. Die Bilder bis ISO3200 waren sehr gut brauchbar und zeigten im RAW-Format sehr viele Details. Einen Unterschied zur Sony A77 konnte ich nicht wirklich feststellen. Bis ISO800 ist de facto kaum Rauschen vorhanden. Bei ISO1600 ist ein sehr dezentes Rauschen zu sehen, welches aber vorrangig ein Luminanzrauschen ist und weniger das unschöne Farbrauschen. Bei ISO3200 verstärkt sich das Luminanzrauschen etwas und ein ganz leichtes, gut kontrollierbares Farbrauschen kommt hinzu. Mehr als ISO3200 habe ich in der Praxis bislang nicht benötigt. Bei Micro-Four-Thirds gilt zudem, dass ich die Blende eine Stufe weiter öffnen kann, um die gleiche Tiefenschärfe zu erreichen, weshalb ich statt f8 wie bei der A77 oft f5.6 an der GX7 eingestellt habe. Mehr als ein brauchbares Bild bei ISO3200 erwarte ich in der Praxis auch von keiner Kamera. Alles was darüber hinausgeht, wären extreme Sonderfälle, wo ich dann auch bereit bin, ein stärkeres Rauschen in Kauf zu nehmen.

Von daher sind die Bilder der GX7 objektiv gleichwertig mit jenen der A77 und hinsichtlich der Bildschärfe sind die Kitobjektive bei Micro-Four-Thirds eine echte Überraschung.

Ein subjektiver Faktor muss aber auch noch erwähnt werden: die Farbwiedergabe. Insgesamt sind die Bilder der GX7 etwas kälter abgestimmt, als jene der Sony-Kameras die ich bislang im Einsatz hatte. Ein Teil mag dabei auf die verwendeten Objektive zurückzuführen sein und ein anderer auch auf Lightroom, welches für die GX7 eine etwas unvorteilhafte Farbwiedergabe im Standard vorsieht. Ich habe mir daher Kameraprofile von Huelight für die GX7 gekauft (10 USD), welche zumindest die Farben besser abbilden. Dazu habe ich mir ein Preset erstellt, welches die Farben etwas wärmer wiedergibt.

Hier mag aber jeder anderer Meinung sein und manch einer mag vielleicht die kühlere (neutralere) Wiedergabe der GX7 sogar mehr.

Bei Innenraumaufnahmen hat die GX7 dagegen sehr gut abgeschnitten. Die Farben sind hier aus meiner Sicht gut getroffen.

Abschließend machen die Bilder der GX7 wirklich Spaß. Was für eine Qualität aus dieser kleinen (zumindest im Vergleich zur A77) Kamera kommt ist erstaunlich. Einen wirklichen – auch in Bildern sichtbaren – Vorteil von APS-C kann ich hier nicht erkennen. Bei Vollformat und hohen ISO-Werten mag das aber durchaus anders ausschauen.

Das Bildformat (4:3 vs. 3:2)

Es mag komisch klingen, aber der wesentlichste Unterschied zwischen meinen bisherigen DSLRs und der GX7 ist neben Größe und Gewicht aus meiner Sicht das Bildformat.

Über Jahre war ich es gewohnt im klassischen 3:2-Format zu fotografieren und so haben sich auch die Sehgewohnheiten entwickelt.

Micro-Four-Thirds hat nun aber (wie der Name schon sagt) ein anderes Bildformat, nämlich 4:3. Was nach einer kleinen Änderung klingt, hat aber größere Auswirkungen.

Zum einen sind die Bilder vom Blickwinkel nicht mehr so weitwinklig, wie mit einer APS-C-Kamera. Vergleiche ich also eine APS-C-Kamera bei 28mm (KB-Äquivalent) vergleiche und eine Micro-Four-Thirds Kamera bei gleicher Brennweite (KB-Äquivalent), so wird bei APS-C etwas mehr in der Breite aufs Bild passen. In der Praxis sind es ca. 5% mehr Blickwinkel, d.h. horizontal haben 28mm bei Micro-Four Thirds eher einen Blickwinkel wie 29,5mm bei APS-C. Vertikal kehrt sich dies genau um und 28mm bei Micro-Four-Thirds sind in der Höhe wie ein 26,5mm-Objektiv bei APS-C.

Dies führt im Ergebnis dazu, dass 3:2-Bilder im Querformat weitwinkliger wirken, als die 4:3-Bilder der GX7, welcher schon fast näher am Quadrat sind. Auch bei der Bildkomposition muss man dies beachten, da es mehr Höhe auszufüllen gilt. Dies fiel mir im Moment oft etwas schwer – wahrscheinlich aus Gewohnheit – wobei bei Hochformataufnahmen sich das ganze auch als Vorteil erwies, da hier in der Breite nun etwas mehr aufs Bild passt.

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Nun kann ich natürlich ein Bild der GX7 auch auf das Format 3:2 beschneiden, allerdings kostet dies Megapixel, genaugesagt bleiben dann noch rund 14 Megapixel übrig. Noch größer ist der Verlust, wenn Bilder auf das Format 16:9 beschnitten werden. Hier bleiben noch rund 12 Megapixel übrig. Bei diesen beiden Formaten geht bei einem APS-C-Chip einfach weniger verloren. Umgekehrt verhält es sich, wenn die Bilder quadratisch beschnitten werden sollen.

Im Ergebnis erfordert das andere Bildformat einfach ein Umdenken. 4:3 gefällt mir bei Hochformataufnahmen grundsätzlich besser, da die Bilder nicht mehr so schmal sind. Auch für quadratische Motive ist 4:3 ein guter Ausgangspunkt. Für eher weitwinklige, horizontale Aufnahmen gefällt mir 3:2 besser, aber wie schon erwähnt ist dies auch eher der Gewohnheit geschuldet. Ich würde mir allerdings wünschen, dass Micro-Four-Thirds dazu übergeht, Multi-Format-Sensoren zu nutzen, wie sie es schon bei der Panasonic GH2 getan hatten.

Mein Fazit

Die Panasonic GX7 ist eine tolle Kamera, die sehr schöne Bilder produzieren kann. Nach einigen Wochen im Einsatz muss ich sagen, dass sie meiner Sony A77 in vielen Punkten ebenbürtig ist. Dem Vorteil der kleineren Größe, des geringeren Gewichts, dem elektronischen Verschluss und einem Touchscreen stehen ein GPS-Modul ,bessere HDR/Panorama-Funktionen und ein vielseitigeres Display bei der A77 gegenüber. Die Bildqualität ist bei beiden Kamera ebenbürtig, was ein Kompliment für die GX7 ist. In Bezug auf die Bildschärfe schlägt die GX7 sogar die A77 bei den gewählten Objektiven.

Kurzum bin ich sehr zufrieden mit der Panasonic. Ob sie meine A77 komplett verdrängen wird, wird sich bis zum Jahresende zeigen, aber im Moment stehen alle Zeichen auf Wechsel.