Reisebericht: Von Stars, Flowerpower und Gletschern – Eine Alaska-Kreuzfahrt. Teil 5: Juneau

In diesem fünften Teil des Reiseberichts nach Alaska liegt der wohl spannendste Tag der Reise vor mir, denn sowohl Whale-Watching, als auch ein Flug über den Mendenhall-Gletscher stehen auf dem Programm.

Nachdem der gestrige Tag in Ketchikan ja schon ein voller Erfolg war, begrüßte mich auch der folgende Tag mit gutem Wetter und dem Ausblick auf eine fantastische Landschaft – insofern keinen Grund nicht gut gelaunt in den Tag zu starten. Unser heutiger Stop war Juneau, die Hauptstadt Alaskas und einer der wenigen Orte der USA, die nur per Schiff und Flugzeug, nicht aber mit dem Auto erreicht werden können.

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Der erste Programmpunkt heute bestand aus einer Schiffsfahrt – mal wieder, doch diesmal sollte es nicht um die Seeadler gehen, sondern um etwas größere Tiere – die Wale, die sich in den Gewässern Alaskas wohlfühlen. Insbesondere Buckelwale kann man hier gut beobachten, aber auch Orkas (Killerwale).

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Wer erwartet, hier die Wale zusehen, wie sie aus dem Wasser springen, der wird jedoch leicht enttäuscht sein, denn dies tun sie in Alaska nicht. Die Wale sind zum Fressen hierher gekommen. Das Springen gehört jedoch zum Paarungsverhalten und dazu ziehen die meisten der Wale von hier weg nach Hawaii. Trotzdem war es toll diese Tiere in freier Wildbahn zu sehen. Wir hatten einige Buckelwale beobachten können. Buckelwale können bis zu 15m lang werden, zählen aber dennoch nur zu den kleinen Walen der Walfamilie. Sie sind Bartenwale, d.h. um Nahrung aufzunehmen  nimmt der Wal große Wassermassen auf. Anschließend presst er diese wieder hinaus, wobei das Wasser durch die dichten Barten hindurch muss. Während dies für Wasser kein Problem ist, bleiben Schwebteilchen, Plankton, Krill und ähnliches in den Barten hängen und dienen dem Wal als Nahrung. Zähne haben diese Wale nicht.

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Unterwegs haben wir neben Walen aber auch noch einen Seeadler gesehen, sowie ein paar Robben.

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Schließlich hatten wir dann auch noch das Glück, dass wir neben den doch recht zahlreichen Buckelwalen auch noch eine Herde von Orkas (auch Schwertwale und Killerwale genannt) entdecken konnten. Es war eine Gruppe von ca. 10 Tieren und diese Gruppengröße ist schon recht selten hier zu finden. Schwertwale sind Zahnwale und damit auch Raubtiere (weswegen sie den Namen Killerwal bekommen haben). Verwandt sind sie mit den Delfinen, sind allerdings größer als diese, jedoch mit maximal 9m wesentlich kleiner als die Buckelwale.

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Dann war der Ausflug auch schon vorbei und ich bin ein klein wenig durch die Stadt geschlendert, bevor am Nachmittag der zweite Ausflug anstand. Die Stadt selbst ist recht unspektakulär und ich fand sie nicht ganz so schön wie Ketchikan, aber für einen Spaziergang war es ganz nett.

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Nach dem kurzen Rundgang ging es dann auch Schlag auf Schlag weiter mit meinem straffen Programm, denn ein Rundflug über dem Mendenhall-Gletscher stand auf dem Programm. Dies war gleich in zweierlei Hinsicht etwas neues für mich, denn zum einen hatte ich noch nie ein solch kleines Flugzeug bestiegen und zum anderen hatte ich noch nie einen Gletscher gesehen. Es versprach also spannend zu werden.

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Der Start verlief recht ruhig und problemlos und ich konnte mich ganz aufs Fotografieren konzentrieren, auch wenn die Wärme in der Maschine nicht sehr angenehm war und leichtes Unwohlsein hervorrief. Zunächst sind wir kurz noch parallel zu Juneau geflogen, aber dann konnte ich auch schon den Gletscher entdecken und es waren fantastische Ausblicke, die sich mir boten.

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Der Gletscher ist rund 2,4km breit und an seinen Klippen geht es fast 70m bergab – eine Höhe die man nicht auf den ersten Blick erkennt, denn umragt wird der Gletscher von bis zu 3000m hohen Bergen. Erst wenn man mal ein Schiff vor solch einem Gletscherabbruch sieht, wird einem bewußt, wie groß dieser Eiskoloss ist.

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Beim Flug über den Gletscher fallen vor allem die blauen Flecken im Schnee auf. Es handelt sich hierbei um Eis. Durch das Gewicht des Gletschers ist das Eis jedoch wesentlich stärker komprimiert als normales Eis und enthält so gut wie keine Lufteinschlüsse mehr. So kommt es, dass das reflektierte Licht blau erscheint.

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Nach gut 20 Minuten Flug haben wir dann zur Landung in einem Fluss angesetzt und zwar zufällig ganz in der Nähe eines Restaurants. Naja, so ganz zufällig war es dann doch nicht, schließlich stand auch ein Lachs-Barbeque mit auf dem Programm. Der Lachs wird hier wunderbar gegrillt und es hat wirklich prima geschmeckt.  Das ganze noch dazu in dieser tollen Landschaft – einfach ein Traum.

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Im Anschluss blieb noch kurz Zeit, um sich etwas die Beine zu vertreten und dann ging es auch schon  wieder los. Es war auch Zeit, denn ein paar Unwetterwolken zogen auf.

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Auch der Flug zurück bot dann nochmal einmalige Ausblicke auf die wunderbare Natur hier und jede Sekunde habe ich einfach nur genossen – insofern schreib ich hier mal gar nicht viel, sondern lasse vielmehr die Bilder sprechen:

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Das war dann auch schon mein Tag in Juneau gewesen. Ein schöner Ausflug zur Walbeobachtung hat den Tag gestartet und mit dem Gletscherrundflug habe ich sicher das Reisehighlight gesetzt. Es war ein unvergessliches Erlebnis.

Mit diesen Erinnerungen gestärkt konnte der Rest der Reise nur noch gut weitergehen und am Beginn dieses Rests stand natürlich erstmal wieder das gute Essen auf dem Schiff…

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