Reisebericht Kreta – Teil 1: Anreise und ein entspannter erster Tag
Mai ist ja fast schon ein traditioneller Urlaubsmonat bei uns, schließlich sind die Tage schon länger, die Temperaturen angenehm und doch kann man noch der Hitze und dem Trubel des Sommers entgehen. Und so haben wir uns auch dieses Jahr wieder im Wonnemonat in den Flieger gesetzt – nur diesmal nicht zu Zweit, sondern zu dritt, denn Milo war natürlich mit von der Partie und sollte auf dieser Reise seinen ersten Geburtstag feiern.
Los ging es am 04.05. wo wir uns mittags ins Auto gesetzt hatten und die knappen 40 Minuten zum Luxemburger Flughafen gefahren sind. Dort erwartete uns schon eine lange Schlange von Gleichgesinnten, die es auch alle in den sonnigen Süden zog, denn unser Ziel hieß Kreta.
Milly war noch nie in Griechenland und mein letzter Urlaub in dem schönen Land lag auch schon 13 Jahre zurück. Gemeinsam verband uns, dass wir beide noch nie auf Kreta waren.
Nachdem wir den Checkin hinter uns gelassen hatten, ging es durch die – wie immer recht zügige – Sicherheitskontrolle und damit waren wir dann auch quasi schon am Gate angekommen – ein echter Vorteil kleiner Flughäfen, wie dem hier in Luxemburg.
Es blieb noch etwas Zeit, so dass ich mit Milo ein wenig herumspazieren konnte und er allen alten Damen und Herren schonmal die Herzen brechen konnte. Nach soviel Bewegung gab es auch noch einen Happen für ihn zu Essen und so waren die Voraussetzungen geschaffen für ein gut gelauntes Baby auf dem Flug.
So sind wir dann weitgehend pünktlich aus dem kleinen Luxemburg abgeflogen und nahmen Kurs in Richtung Süden, während Milo bald für eine gute Stunde die Augen zufielen.
Aber auch danach verblieb der Flug angenehm, denn ausgeschlafen hatte Milo eine prächtige Laune und brabbelte die ganze Zeit vergnügt vor sich hin und schäkerte mit den Leuten im Flugzeug, so dass ihn gefühlt bald jeder kannte und der ein oder andere ihn wohl gern mitgenommen hätte.
Insofern waren wir überraschend entspannt in Heraklion gelandet, wo es eine kleine Weile dauerte, bis wir durch den Flughafen durch waren, denn wir hatten viele Gäste mit Rollstühlen im Flugzeug.
Die meisten zog es dann aber in den Osten der Insel und so bekamen wir einen recht kleinen Bus zugewiesen in dem wir gerade mal 9 Leute waren, die die Tour durch die Berge in Richtung Rethymnon angetreten hatten. Es dauerte eine gute Stunde, bis wir unser Hotel, welches knapp 9km von der Innenstadt Rethymnons entfernt lag, erreichten. Zwischenzeitlich hatte Milo noch ein kleines Nickerchen in meinem Arm gemacht.
Das Aquila Rethymnon Beach Hotel, in welchem wir die kommenden zwei Wochen verbringen sollten gehört zwar nicht zu den neuesten, aber der Eingangsbereich zeigte sich doch recht freundlich und schon nach wenigen Minuten konnten wir unsere Zimmerschlüssel in Empfang nehmen. Dabei gab es noch eine positive Überraschung, denn eigentlich hatten wir ein Zimmer im Nebengebäude auf der anderen Straßenseite gebucht, aber da es Vorsaison war und das Hotel nicht ausgebucht, hat man uns im Hauptgebäude ein Zimmer gegeben.
Das Zimmer selbst war funktional, löste aber auch keine Begeisterungsstürme aus. Hier hat der Zahn der Zeit definitiv schon etwas länger dran genagt und die Einrichtung hätte mal eine Auffrischung nötig gehabt. Insofern hat das Hotel seine 5 Sterne sicher nicht wegen der Zimmer, wobei man dazu sagen muss, dass nichts kaputt oder dreckig war – es entsprach halt einfach nicht mehr ganz unserer Zeit.
Viel Zeit für das Zimmer blieb uns nicht, denn nur noch für eine Stunde war das Abendrestaurant geöffnet und so hatten wir uns schnell dorthin begeben, um noch was in den Magen zu bekommen. Das Büffet war recht reichhaltig und für jeden Geschmack war was dabei, allerdings konnte es sich auch nicht wesentlich von anderen Pauschaltouristen-Hotels abheben. Ungewöhnlich war dagegen der Wein, den wir für ganze 30 EUR die Flasche bestellt hatten – er war nämlich ungewöhnlich säuerlich und wurde uns als halbtrocken angepriesen, was dank der Säure aber geschmacklich eher unterging.
Aber egal – mit einem Baklava-bedingten Zuckerschock und einem Milo, der, nachdem er selbständig Erdbeeren essen durfte, aussah wie nach einer Kriegsschlacht, sind wir dann zurück aufs Zimmer, wo sich unser den ganzen Tag so liebes Kind zu einem kleinen Teufel verwandelte, der ja nun mal gar keine Lust aufs Schlafen hatte.
Irgendwann ließ aber auch seine Energie nach und so endete der Anreisetag nach Kreta und die folgenden 2 Wochen Erholung und Inselerkundung konnten beginnen.
Am nächsten Morgen weckte uns Milo bereits wieder in aller Frühe. Zu früh – so dass wir ihn eindringlich dazu bewegten, nochmal die Augen zu schließen, bis wir schließlich um halb 10 endlich aufgestanden waren, wobei das mehr den Grund hatte, dass gegen 10 Uhr das Frühstück endete.
Insofern hatten wir uns auch nur kurz frisch gemacht und sind dann erstmal direkt nach unten gegangen. Im Gegensatz zu gestern Abend hatten wir das Frühstück auf der Terrasse des Restaurants eingenommen, da es drinnen für meinen Geschmack gestern doch etwas zu laut war. Draußen dagegen war es um einiges ruhiger und damit auch entspannter.
Nach dem Frühstück wollten wir zunächst einmal raus aus der Hotelanlage und eine kleine Runde drehen, um die Umgebung kennen zu lernen.
Das Hotel liegt in einer Art Dorf, welches aber komplett dem touristischen Leben angepasst ist. Insofern gab es hier im Wesentlichen Supermärkte, Souvenirläden, Autovermietungen und Ausflugsanbieter.
Das passte insofern, als das ich mir zumindest mal die Information zu einem Wanderausflug in die Samaria-Schlucht holen wollte, da ich hoffte, vielleicht Zeit dafür zu finden.
Ansonsten gab es nichts auf dem Rundgang, was wirklich berichtenswert gewesen wäre. Allerdings konnte es auch nicht so langweilig gewesen sein, denn Milo machte keine Anstalten einzuschlafen.
Wieder zurück war es schon Mittags und Milo und Milly nutzten die Gelegenheit für ein kurzes Schläfchen und ich ging kurz raus und suchte mir eine Sonnenliege, um den Reiseführer durchzublättern, denn, wie so oft bei den letzten Urlauben, war die Urlaubsvorbereitung im Vorfeld ins Wasser gefallen.
Etwas später kam dann noch unsere Reiseleitung kurz vorbei und gab uns ein paar Infos mit, bevor wir alle drei zusammen nach unten zu den Poolliegen gingen. Es gab hier auch einen kleinen Kinderpool mit nur 45cm Tiefe und den wollten wir mit Milo mal ausprobieren. Zunächst aber war ich erstaunt, dass das Wasser doch recht frisch war, aber Milo nahm das wie ein ganzer Mann und schon kurz darauf war er im kühlen Nass. Seine Mama sollte später länger dafür brauchen. Milo hatte sichtlich Spaß beim Planschen und wollte gar nicht wieder herauskommen und so blieb er hier recht lange.
Danach hatten wir uns den Rest des Nachmittags ausgeruht und sind erst wieder auf die Zimmer, um uns zum Abendbrot fertig zu machen.
Das Abendessen fiel ähnlich aus wie gestern, nur dass wir diesmal auch Abends draußen gesessen hatten, was – wie schon beim Frühstück – deutlich entspannter war.
Milo sah nach allerlei verschiedenen Speisen auch wieder aus, als hätte er im Essen gebadet und brauchte erstmal eine gründliche Desinfektion bevor wir zurück aufs Zimmer konnten.
Hier saßen wir noch eine Weile auf dem Balkon und Milo turnte quietschvergnügt zwischen uns herum, bevor es schließlich Zeit für ihn zum Schlafen wurde. Milly und ich blieben dagegen noch etwas auf dem Balkon sitzen, bis er eingeschlafen war, was heute gottseidank viel besser ging. Dann konnten auch wir hinein und während Milly noch etwas las, hatte ich noch den Reisebericht begonnen zu schreiben.
Damit endete auch schon der zweite sonnige Tag hier auf Kreta.