Island 2017 – Seljalandsfoss
Am nächsten Morgen ging es nach einem fantastischen Frühstück mit allerlei Spezialitäten und natürlich dem Isländischen Jogurt Skyr kurz nach 8 Uhr auf die Reise. Der angekündigte Regen war bereits eingetroffen und so hatten wir Gelegenheit uns auf den ersten beiden Stunden Fahrt noch ein wenig besser kennenzulernen, denn draußen gab es bei besagtem Regen nicht viel zu sehen.
Unser erster Stopp war der Seljalandsfoss, einer der bekanntesten Wasserfälle Islands. Seinen Namen verdankt der Wasserfall dem Fluss Seljalandsá aus dessen Wasser er gespeist wird. Ganze 66m stürzen die Wassermassen an dieser Stelle nach unten und kreieren so spektakuläre An- und Ausblicke.
Leider regnete es noch immer bei unserer Ankunft und so waren wir mit dem Umstand konfrontiert, dass es Wasser von allen Seiten gab. Von oben kam der Regen, unten waren die Pfützen sowie der Fluss und von der Seite erwischte uns die Gischt des Wasserfalls – grandios!
Trotzdem versuchten wir alle mit unseren Kameras, Stativen und Filtern irgendwie die Situation einzufangen, wobei die Belichtungen mit Filtern schon eine echte Herausforderung waren, denn meist waren sie innerhalb von Sekunden so sehr von Tropfen bedeckt, dass die Aufnahmen ruiniert wurden. Von daher hatte ich die Filter auch schon bald wieder eingepackt und bin stattdessen hinter den Wasserfall gegangen. Ja richtig gehört – dieser Wasserfall lässt sich im wahrsten Sinne des Wortes hintergehen. Für den Weg dorthin muss man aber bereit sein, eine komplette Dusche über sich ergehen zu lassen, denn der Weg führte einmal komplett durch die Gischt hindurch. War mir jetzt aber auch egal, denn nass war ich eh schon. Der kleine feuchte Abstecher wurde durch einen fantastischen Anblick belohnt und hinter dem Wasserfall kam zum ersten Mal mein neues Fischauge zum Einsatz, welches für diese enge Umgebung genau richtig war – wäre es nur nicht ständig so naß vom Wasser gewesen.
Wer übrigens glaubte (so wie ich), bei solch einem Wetter den Wasserfall fast für sich zu haben, der hatte sich getäuscht, denn schon bei unserer Ankunft standen einige Busse auf dem Parkplatz, um ihre Touristen zu entladen und es wurden stetig mehr. Insofern war es auch nicht ganz einfach mit dem Fotografieren zwischen all den Menschen.
Nachdem die Fotos hinter dem Wasserfall im Kasten waren, musste ich erneut durch die kostenfreie Dusche und bin dann – wieder klatschnass – zur anderen Seite gelaufen, wo sich auf einer Anhöhe ein toller Ausblick befand. Meine Kleidung musste damit direkt beim ersten Stopp unter Beweis stellen, wie gut sie tatsächlich wasserdicht ist. Resultat: Prüfung bestanden!
Unsere Zeit hier neigte sich dann dem Ende zu und ich bin zurück zum Bus gelaufen, um dort erstmal all mein Hab und Gut zum Trocknen auszubreiten. Gottseidank hatte jeder von uns 2 Plätze zur Verfügung, so dass es nicht ganz so eng zuging.
Seljalandsfoss ist sicherlich ein Pflichtstopp für jeden Island-Reisenden (wie die vielen Busse zeigten), doch bei diesem Wetter konnten wir es leider nicht so wie gewollt genießen. Trotzdem blieb die Hoffnung, dass ein paar brauchbare Fotos zum Start der Reise entstanden sind und sich das Wetter bald etwas gnädiger zeigen würde. Insofern betrachteten wir diesen Stopp als Aufwärmübung für alles was uns noch erwarten sollte.