Reisebericht Bretagne und Paris – Tag 8: Paris
Am heutigen Morgen hieß es, etwas früher aufzustehen als die letzten Tage, wenn auch nicht ganz so früh, wie ursprünglich geplant. Der eigentliche Plan sah vor, heute spätestens um 10 in Disneyland Paris zu sein, d.h. ca. 5-6 Uhr loszufahren und dann Abends noch weiter nach Düsseldorf. Aus der Hinfahrt hatte ich aber meine Lehren gezogen, dass es doch etwas zu weit für einen Tag ist und so sind wir heute um 8 Uhr erstmal nach Paris gefahren und haben eine weitere Nacht dort eingeplant, so dass Eurodisney erst morgen auf dem Programm stand.
Die Fahrt nach Paris war problemlos und erst im Pariser Speckgürtel musste ich etwas aufmerksamer sein, um im Gewirr von Autobahnen nicht die Falsche zu nehmen. Wir haben dann auch schnell unser Hotel im Norden der Stadt nahe der Universität und mit Metro-Anschluss gefunden. Nachdem wir eingecheckt hatten, ging es dann sofort ab zur U-Bahn und in Richtung Stadt, wo wir wenig später an der Station Invalides ausgestiegen sind. Das ganze bei traumhaftem Sonnenschein, so wie ich ihn für Millys heutigen Geburtstag bestellt hatte.
Unweit der U-Bahn ist die Seine und die Brücke Pont Alexandre III, eine der schönsten in Paris. Gewidmet ist sie dem russischen Zaren und wurde zur Weltausstellung in Paris erbaut.
Weiter ging es dann entlang der Seine, wo die Bäume in herbstliche Farben getaucht waren, bis wir bei einer Flamme ankamen. Die Flamme ist eine Replik jener Flamme, die die Freiheitsstatue in New York trägt, welche ja bekanntlich von Frankreich den Amerikanern geschenkt wurde. Bezeichnenderweise heißt auch die Straße hier Avenue New York. Rund um die Flamme waren zahlreiche Blumen und Fotos niedergelegt, was aber weniger mit der Flamme selbst, als vielmehr mit dem Tunnel darunter zu tun hatte, denn genau hier kam Lady Di vor 15 Jahren ums Leben.
Wir überquerten im Anschluss wieder die Seine über die Point de l’Alma, um am anderen Ufer zum Eiffelturm zu laufen. Unterwegs kamen wir dabei an einem komplett bewachsenen Haus vorbei, welches uns vor 3 Jahren als wir schon mal in Paris waren noch nicht aufgefallen war.
Der Eiffelturm ist wie die Pont Alexandre III zur Weltausstellung fertig geworden und war damals ein Ärgernis für die Pariser Bevölkerung, die dem Metallklotz nichts abgewinnen konnte. Man forderte sogar seinen Abriss. Nicht vorzustellen, wenn es heute den Eiffelturm in Paris nicht gäbe, ist er doch das Synonym für die Stadt. Da wir letztes Mal bereits oben auf dem Turm waren, haben wir uns heute nicht in die Menschenmassen einsortiert und sind nur einmal rundherum auf den Champ de Mars gegangen.
Nach einer kleinen Stärkung ging es dann wieder auf die andere Seine-Seite zurück zu den Jardin du Trocadéro. Diese Anlage beginnt auf Ebene der Seine und zieht sich dann den Hügel hinauf. Von oben hatten wir einen schönen Ausblick auf den Eiffelturm. Auch diese Anlage entstand als gemeinsames Ensemble zur Weltausstellung. Sein Name erinnert dabei an die Schlacht von Trocadéro 1823. 1937 wurde der ehemals orientalisch angehauchte Platz nochmals umgestaltet und es entstanden die heutigen Betonklötze, welche den Platz nach oben begrenzen.
Danach sind wir der Avenue Kleber gefolgt, bis wir am Arc de Triomphe ankamen. Der Triumphbogen bildet das Zentrum des Place Charles de Gaulle und entstand im Auftrag Napoleons ab 1806. Der Bau eines solchen Gebäudes verschlang aber mehr Zeit und Geld als vermutet und so fand man statt des Triumphbogens lange Zeit nur ein Holzmodell, welches mit Stuck verkleidet war an dieser Stelle. Erst 1836 wurde der Bogen fertig – lang nachdem Napoleon nicht mehr Kaiser war.
Noch heute ist der Bogen ein gewaltiges Bauwerk, welches jedem, der ihn sieht Respekt für die Bauleistung abnötigt, schließlich misst er fast 50m Höhe, 45m Breite und eine Tiefe von gut 22m. Verziert ist er mit diversen Schlachtszenen. Unter dem Bogen befindet sich eine Gedenkstätte für all die nicht identifizierten, verstorbenen Soldaten aus dem 1. Weltkrieg.
Unser Weg führte weiter weg vom Triumphbogen, die Champs-Élysées hinunter. Wenn man weltweit fragt, welche Straße einem in Paris einfällt, so ist es wohl eindeutig diese rund 1900m lange Prachtmeile im Zentrum der Stadt. Ihr Verlauf beginnt am Triumphbogen und geht bis hinunter zur Seine.
Entlang der Champs-Élysées befindet sich das Who-is-Who der Designer-Geschäfte und so war es wenig verwunderlich, dass es gerade für Milly eines der Highlights war. Bei Louis Vuitton mussten wir uns extra in die Schlange stellen, damit meine bessere Hälfte einmal durch den Laden mit all seinen unerschwinglichen Dingen laufen konnte. Dabei befanden wir uns in der Gesellschaft von vor allem Asiaten, die hier den ganzen Laden leerkauften.
Seit der Französischen Revolution hat die Champs-Élysées ihren heutigen Namen, der übersetzt „Straße der Elysischen Felder“ heißt. Elysion ist in der griechischen Mythologie die Insel der Glückseligen, wo die Helden des Diesseits im Jenseits ihre Heimat finden.
Wer über diese Prachtmeile spaziert hat irgendwie immer das gleichnamige Lied „Les Champs- Élysées“ von Joe Dassin im Ohr. Uns knurrte nach dem Tag aber langsam der Magen und da hier nicht unbedingt bezahlbare Lokale ihren Sitz hatten, sind wir in ein amerikanisches Lokal in einer Nebenstraße gegangen.
So gestärkt sind wir zurück zur Seine, denn bereits am Mittag hatte ich für Milly und mich ein Ticket für eine Fahrt mit den Bateaux Mouches gekauft und ich wollte unbedingt auf die Fahrt, welche zur Zeit des Sonnenuntergangs standfand.
Nach etwas Wartezeit haben wir es auch auf das vollbesetzte Schiff geschafft und so ging es in gemächlicher Fahrt die Seine hinunter, vorbei am Louvre und Notre Dame de Paris und dann zurück in Richtung des Eiffelturms. Das wir um diese Zeit mit dem Boot gefahren sind, hatte einen einfachen Grund: ab Sonnenuntergang wird der Eiffelturm beleuchtet. So konnten wir ihn dann auch schön erleuchtet sehen und für Milly war der Tag perfekt.
Dies wurde dann getoppt, als pünktlich zur vollen Stunde das Sternenfunkeln am Turm einsetzte (die Bilder darf ich aus Urheberrechtsgründen hier leider nicht zeigen). Damit war ein schöner Tag in Paris dann aber auch zu Ende und wir sind zurück ins Hotel gefahren.
Morgen können wir bis 8 Uhr schlafen, so dass wir pünktlich zur Eröffnung von Eurodisney um 10 Uhr dort sind.
Wow! Für einen Tag habt ihr ja jede Menge gesehen. Vielleicht lag es aber auch daran, dass es um Ostern herum noch so kalt war, dass ich lieber Café Hopping gemacht habe. 😉
Toller Artikel und schöne Bilder, daas bekomme ich doch direkt Lust auf eine Reise nach Paris…