Dubai – Das New York Arabiens – Teil 6: Auf der Suche nach dem Burj Al Arab
… Oder wie schwer es ist, in Dubai ans Meer zu kommen …
Mein Ziel für die zweite Häfte des heutigen Tages war es, am Abend das Burj Al Arab, jenes Hotel, welches sich selbst 7 Sterne gibt (es gibt eigentlich nur 5), beim Sonnenuntergang zu fotografieren. Dazu bin ich mit der Metro bis zur nächstgelegenen Station – Mall of the Emirates – gefahren. Da noch genügend Zeit war, habe ich erstmal noch der Mall einen kurzen Besuch abgestattet.
Sie ist die zweitgrößte Mall in Dubai nach der Dubai Mall und ihre Hauptattraktion ist zweifelsohne die Skipiste auf der man selbst bei tropischen Temperaturen draußen Skifahren kann. Dabei handelt es sich nicht nur um eine einfache Piste, sondern um ein kleines Skiresort einschließlich Pinguinen.
Ansonsten ist die Mall of the Emirates aber nicht ganz so beeindruckend wie die Dubai Mall und ich habe es bei einem kurzen Bummel belassen.
Mein Stadtplan auf dem Handy zeigte mir an, dass, wenn ich der Straße, die bei Metro abgeht folge, ich direkt zum Burj Al Arab kommen würde. Allerdings waren es rund 2km Fußweg in der Sonne. Der Weg war dabei auch alles andere als attraktiv. Entlang einer mehrspurigen Straße ging es ohne Schatten immer geradeaus, bis am Horizont die Komplexe der Jumeirah Hotels immer größer wurden. Die Jumeirah-Gruppe ist eine Hotelgesellschaft, die sich im Besitz der Herrscherfamilie von Dubai befindet, die so versucht, auch am Tourismusboom der Region mit zu verdienen.
Das weiße Segel des Burj Al Arab war schon gut sichtbar, allerdings nicht ganz das, was ich mir als Foto vorgestellt hatte. Ich musste vom Hotel aus westlich an den Strand kommen, damit ich einen guten Blick bei Sonnenuntergang haben würde. Doch der direkte Weg ist versperrt, denn eine Sicherheitskontrolle vor dem Hoteleingang fängt alle Leute ab, die nicht Gäste sind und damit ein Recht auf Zutritt zum Hotel haben. Das Gleiche galt leider auch für die Jumeirah Hotels.
Also bin ich der großen, parallel zum Strand verlaufenden Straße gefolgt, in der Hoffnung, dass irgendwo ein Strandzugang sein würde. Doch der Weg zog sich über Kilometer hin, während sich ein Palast nach dem anderen am Strand aufbaute, aus dem regelmäßig Helikopter der dort ansässigen Reichen abhoben.
Meine Beine wurden immer müder und die Sonne stand immer tiefer und so hatte ich irgendwann aufgegeben, den Burj Al Arab heute noch zu fotografieren und wollte stattdessen in Richtung Dubai Internet City abbiegen wo ein ein paar Wolkenkratzer und eine Metrostation sind.
Doch dann tat sich doch noch völlig unerwartet eine Lücke auf, und der Weg zum Strand war frei. Ich war mir nur nicht sicher, ob ich nicht schon zu weit weg war vom Burj Al Arab.
Es ist ein öffentlicher Strand und Einheimische, Arbeiter und Touristen scheinen hier bei Sonnenuntergang gern hinzukommen. Wie die Sandspuren beweisen, waren sind sie dabei in der Regel motorisiert und nicht wie ich zu Fuß unterwegs. Dank dem Teleobjektiv konnte ich dann auch das Hotel noch gut fotografieren, genauso, wie die Wolkenkratzer der Dubai Internet City und der Dubai Marina, wo ich die nächsten Tage noch hin möchte.
Das Burj Al Arab ist in mehrerlei Hinsicht ein Hotel der Superlative. Es zählt zu den besten Hotels der Welt und das eigene Selbstvertrauen der Betreiber geht soweit, dass sie sich selbst 7 Sterne gegeben haben. Es wurde 1999 eröffnet und der 5 Jahre dauernde Bau hat die unglaubliche Summe von 1,5 Millarden Dollar verschlungen. Das Gebäude wurde aber vor allem wegen seiner Form bekannt, die an ein Segel oder eine Yacht erinnern soll und damit auf das Seefahrererbe Dubais anspielt. Da sich das Hotel auf einer vorgelagerten Insel auf dem Meer befindet, musste man beim Bau Säulen bis zu 45m tief in den Boden einbringen, um einen stabilen Stand für das Hotel zu ermöglichen. Trotz seiner beträchtlichen Höhe von 321m reicht es für das Burj Al Arab aber nicht für die Top10 der höchsten Gebäude in Dubai – momentan ist es auf Platz 14 – Tendenz sinkend.
Ich habe mich für fast 2 Stunden hier am Strand platziert, was nicht gerade komfortabel war, denn es windete ganz ordentlich. Spätestens nach dem die Sonne weg war wurde es sogar reichlich frisch.
Nachdem alle Fotos gemacht waren, bin ich dann schleunigst zu nächsten U-Bahnstation gelaufen, welche noch einen guten Kilometer entfernt war und bin fix und fertig wieder ins Hotel gefahren, denn morgen steht der Ballonflug auf dem Programm und dafür muss ich früh aufstehen. Wenn ich eines aber aus dem heutigen Tag gelernt habe, dann, dass man sich auf den Stadtplan in Dubai nicht verlassen kann, denn nur weil es irgendwo einen Weg eingezeichnet gibt, heißt es hier noch lang nicht, dass man dort auch lang kommt…