Reisebericht – Westen der USA: 05.06.2007 – Die Brücke der Brücken und unerwartete Wiedersehen
So, jetzt sitze ich hier am Flughafen von San Francisco und meine Rundreise durch den Westen ist zu Ende – und wie sie zu Ende ging!!!
Nachdem heute Nacht um 4 Uhr mich ein Umfrageinstitut auf dem Handy aus dem Bett geklingelt hat, war auch diese Nacht nicht so lang wie erwartet. Immerhin konnte ich noch bis um 7 Uhr schlafen und das Bett war endlich mal wieder bequem nach den zwei unterkühlten Nächten in Yosemite.
Kurz nach 8 waren dann auch alle Sachen im Auto verstaut und es ging ab, ein letztes Mal nach San Francisco. Erster Stop am Morgen war nochmal die Lombard Street. Dort war ich zwar schon gestern, aber nur zu Fuß. Heute war das Auto dran. Dank der Übersichtlichkeit von San Francisco war die Strasse dann auch gleich gefunden. Die Konstruktion der Strasse wurde übrigens notwendig, um die sonst zu hohe Steigung von 27% zu reduzieren. Diese Steigung war in den 1920ern für viele Autos zu steil. Nach dem Umbau betrug die Steigung wie heute „nur“ noch 16%.
Danach ging es erstmal das Gepäck meiner Reisebegleitung wegbringen, da sie noch 2 Nächte in San Francisco hat und ich ja schon heute weiterfliege nach Florida. Als auch das erledigt war, ging es ab zur Hauptsehenswürdigkeit von San Francisco – der Golden Gate Bridge. Und wir hatten Glück – der Nebel hing oberhalb der Brücke. Also erstmal am Vista Point das Auto abgestellt und dann ging es zu Fuß über die Brücke.
Hier ein paar Bilder von diesem Spaziergang:
Je näher wir ans Nordufer kamen, desto mehr kam zumindest etwas Sonne durch den Nebel, nur den durchschlagenden Erfolg hatte sie noch nicht. Und so kamen wir am Nordufer an, wo ich auch schon im letzten Jahr die Brücke besichtigt hatte.
Als die Brücke 1937 fertiggestellt wurde, war sie die größte Hängebrücke der Welt. Auch heute noch steht sie auf Platz 2 mit 1280m Länge.
Auf dem Rückweg konnten wir schon sehen, dass ein Wolkenloch sich der Brücke näherte und es wurde auch immer sonniger – die Hoffnung stieg!!!
Wieder beim Besucherzentrum gab es dann die ersten halbwegs sonnigen Bilder des Tages.
Dann ging es ein Stück weiter zum nächsten Aussichtspunkt beim Fort Point. Und hier hatte es die Sonne endlich geschafft!
Mein Weg führte mich dann auch noch mit dem Auto über die Brücke, und da ja jetzt die Sonne schien, hielt ich einfach nochmal am nördlichen Vista Point an. Und der Ausblick war einfach toll! So gute Sicht hatte ich im letzten Jahr nicht – das ist schon fast wie ein Sechser im Lotto!
Danach hieß es denn Abschied nehmen, denn für den Rest der Reise bin ich wieder allein unterwegs. War auf jedenfall schön für 2 Reiseabschnitte (Ostroute und von Vegas bis San Francisco) jemanden dabei zu haben. Aber langweilen werde ich mich auch in den letzten 3 Wochen bestimmt nicht.
Ein weiteres Tagesziel stand für mich dann noch auf dem Programm: die Muir Woods. Hier findet sich der größte Bestand an kalifornischen Redwood-Bäumen.
Nachdem ich den recht engen und kurvigen Weg dorthin gefahren bin und endlich einen Parkplatz gefunden hatte, bin ich dann auf einen gut 2 Meilen langen Wanderweg gegangen. Dieser führte durch den Wald und bot hier und da ein paar interessante Informationen über die Bäume, die eng verwandt sind mit den Sequoia-Bäumen, die ich ja schon in Yosemite gesehen hatte.
Die Bäume waren zwar etwas höher als in Yosemite, dafür aber dünner. Auch sie sind weitgehend resistent gegen Insekten und Feuer. Interessant fand ich, dass die Bäume mehr als ein Viertel ihres Wasserbedarfs aus dem kalifornischen Nebel decken.
Danach ging es wieder zurück in Richtung San Francisco. Ich fand die Muir Woods ganz nett, um mal für eine Weile Ruhe zu haben, aber ein richtiges Highlight der Reise waren sie auch nicht. Kurz vor der Golden Gate Bridge bin ich dann nochmal abgebogen, um zu einem weiteren Aussichtspunkt zu fahren. Mann, war das windig dort, aber man hatte eine tolle Sicht auf die Brücke.
Und da die Stadt jetzt angestrahlt wurde, bin ich auch noch ein drittes Mal zum Nordaussichtspunkt gelaufen.
Ich wollte dann schon gehen, als ich ein Pärchen auf mich zukommen sah. Bei mir ratterte es ordentlich, aber ich sagte mir: „Das kann einfach nicht sein“. Aber es war so: Christine, die wir in Vegas getroffen hatten war justamente in diesem Augenblick in San Francisco am Nordaussichtspunkt der Golden Gate Bridge. Soviel Zufall kann es schon fast gar nicht geben. Ihre Begleitung – Robert – hatte sie hier im Hostel getroffen und mit ihm die Stadt erkundet. Dieses Wiedersehen musste natürlich auch auf Foto gebannt werden.
Mit den Beiden bin ich dann nochmal ein Stück auf der Brücke gelaufen, bevor wir gemeinsam zurückgefahren sind (Robert war ganz froh über den Shuttle Service 😉 ).
Einen weiteren Stop gab es noch kurz auf der Südseite der Brücke, bevor es Richtung Downtown ging, denn die beiden waren noch nicht an der Lombard Street gewesen. Also bin ich noch ein zweites Mal heute hier runter gefahren.
Danach war es auch höchste Zeit was zu essen und so sind wir gemeinsam (nachdem ich einen Parkplatz an der Columbus Av. gefunden hatte) in das italienische Viertel zu einem Italiener (wie passend!) gegangen. Eine Käsepizza mit Shrimps später war ich dann auch wieder gut gestärkt. Als letztes sind wir dann noch etwas durch Downtown geschlendet.
Und dann hieß es auch hier schon wieder Abschied nehmen, denn ich hatte noch ein Stück zu laufen und musste dann auch zum Flughafen. Den Weg dorthin habe ich auch recht problemlos gefunden und nun warte ich halt auf meinen Flug. Damit liegen allein 3.300 Automeilen (gut 5.300 Kilometer) in den letzten 23 Tagen hinter mir – hinzu kommen noch ungezählte Meilen zu Fuß. Aber es war jeden Stein, jede Kurve, jede Blase wert gewesen!
Fazit:
- Auch dieses Jahr hat mir San Francisco toll gefallen. In der Stadt könnte ich es echt aushalten.
- Die Sonne und gute Sicht an der Golden Gate Bridge waren echt nochmal eine Sahnehäubchen zum Schluss.
- Muir Woods war ein schöner Abstecher
- Ich freu mich jetzt auf Florida!
Über den Autor