Reisebericht Kenia 2014 – Teil 6: Auf dem Highway to Hell nach Amboseli

Sonntag, 30.11.2014 – Auf dem Highway to Hell nach Amboseli

Nach dem tollen Abschluss des gestrigen Tages, hieß es heute auch schon wieder Abschied nehmen vom Sweetwaters Tented Camp und der Ol Pajeta Reserve, denn unser langer Weg des heutigen Tages sollte uns nach Amboseli am Fuße des Kilimanjaro führen.

So sind wir bereits um 6 Uhr aufgestanden. Ein Blick aus dem Fenster zeigte dabei einen wunderschönen Sonnenaufgang hinter dem Mount Kenya, der natürlich gleich nochmal im Bild festgehalten werden musste.

Danach ging es dann zum Frühstück, so dass wir schließlich um Viertel nach Sieben das Camp und kurz darauf den Park auf die 12km lange Buckelpiste bis zum Transafrica-Highway verlassen haben.

Auf den gut ausgebauten Straßen kamen wir zwar recht gut voran, allerdings hielten uns langsame LKW immer wieder auf, da wir erstmal eine Lücke zum Überholen abwarten mussten.

Wir passierten wie auf der Hinfahrt wieder die Bananen- und Ananas-Plantagen, aber auch riesige Blumenfabriken, denn Kenia ist eines der weltweit führenden Länder, wenn es um den Anbau von Rosen geht. Daneben haben wir auch noch einige Kaffeeplantagen im Hochland gesehen.

In der Nähe von Nairobi haben wir dann den Highway auf eine kleinere Straße verlassen, die uns schließlich auf den Highway nach Mombasa führen sollte, wobei mit Highway außerhalb von Nairobi auch nur eine zweispurige Straße gemeint ist, die aber immerhin gut ausgebaut ist. Dies ist aber auch bitter notwendig bei dem Verkehr und den ungemein gefährlichen Überholmanövern, die man alle paar Sekunden sieht.

Wir selbst hatten auch fast einen riesigen Unfall gesehen. Ein Laster vor uns kam bei nasser Fahrbahn in einer Kurve langsam ins Schleudern und sein Anhänger brach abwechselnd nach beiden Seiten aus. Dabei fuhr er langsam aber sicher auf einen zweiten, deutlich langsameren Laster auf. Es war reines Glück, dass gerade auf der Gegenfahrbahn keiner kam, so dass er auf diese ausweichen konnte, ansonsten hätte es hier wohl einen schweren Unfall gegeben.

Joseph ist aber die ganze Zeit sicher mit uns gefahren und unser größtes Risiko waren die anderen Verkehrsteilnehmer mit ihren waghalsigen Manövern. Mein Blutdruck schwankte während der Fahrt auch gewaltig…

Nach etwas über 5h haben wir dann den Highway nach Mombasa verlassen und sind in Richtung der Grenze von Tansania gefahren. Es waren nochmal gute 1,5h bis zu unserer Lodge, welche leider rund 20km vom Amboseli-Park entfernt ist und damit nicht ganz so gut gelegen, wie die anderen beiden Unterkünfte unserer Safari. Die Lodge (Sopa Lodge Ambosli) selbst ist aber sehr schön, nur als wir ankamen, regnete es gerade in Strömen. Insofern werden wir nachher erstmal schauen, ob wir noch eine Tour heute machen oder stattdessen morgen eine Ganztagestour.

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Wir sind dann aber erstmal was Essen gegangen und mussten feststellen, dass wir den Negativrekord an Gästen von Samburu hier noch überboten haben, denn wir sind gerade die einzigen Gäste der Lodge. Insofern gibt es gerade mehr Leute die hier arbeiten, als die hier Urlaub machen.

Jetzt ruhen wir uns aber erstmal einen Moment aus, bevor wir nachher mit Joseph den weiteren Plan besprechen.

So es ist jetzt 21:30 Uhr und wir sind gerade wieder vom Abendessen zurück. Als wir uns um 4 Uhr 30 mit Joseph trafen, hatte sich der Regen wieder gelegt und beschlossen, zumindest noch kurz in den Park zu fahren.

Der Weg dorthin sind gute 20km und bei den hiesigen Straßen dauerte dies rund 30 Minuten. Am Rand der Straße haben wir immer wieder Maasai gesehen, die mit ihren Rinderherden unterwegs waren. Ja, richtig gelesen, die Maasai leben auch hier und nicht nur in der Maasai Mara. Sie sind an der ganzen Grenze zu Tansania zu finden. Diese stolzen Krieger sind immer wieder schön anzusehen mit ihren bunten Umhängen.

Am Parkeingang haben wir dann kurz gestoppt, damit Joseph die Tickets holen konnte und ich habe in dieser Zeit bereits die gefährlichste aller hier heimischen Katzen gesehen: die Hauskatze.

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Eine kleine süße Mietzekatze hatte sich direkt neben dem Tor im Gebüsch niedergelassen und was für ein schönes Exemplar sie war!

Danach ging es dann in den Park und durch diesen führte auf lange Zeit erstmal nur ein Weg geradeaus. Die Spitze des Kilimanjaro war leider noch immer in Wolken gehüllt, so dass uns dieses Panorama heute verwehrt blieb und wir diesbezüglich auf morgen hoffen müssen.

Wir sind dann bei erster Gelegenheit nach Rechts eingebogen. Vor uns lag nun eine flache Ebene, die eine Sumpflandschaft ist und der einzige Ort im Park an dem es immer Wasser gibt. Gleichzeitig ist es damit auch der Ort, bei dem es eine Garantie auf Tiersichtungen gibt und für uns hatte sich eine Büffelherde gerade eingefunden.

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Die Sumpflandschaft existiert hier dank dem Kilimanjaro. Dessen schneebedeckter Gipfel speist einen unterirdischen Fluss, welcher hier an die Oberfläche tritt.

Danach haben wir einen alten Bekannten aus 2011 wieder getroffen: das Gnu. Es handelt sich hierbei jedoch um eine andere Unterart, als die, die wir in der Maasai Mara gesehen hatten. Hier ist es das weiße Streifengnu, während in der Maasai Mara das blaue Streifengnu heimisch ist. Wie der Name schon sagt, unterscheiden sich die beiden in der Farbe ihres „Bartes“, welcher bei der hier ansässigen Art hell ist und in der Maasai Mara dunkel.

Nur kurz darauf haben wir noch ein paar mehr der Tiere gesehen, teilweise sogar in nicht jugendfreier Aktion…

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Fast unbemerkt von uns, aber durch Josephs scharfen Blick, hatten wir dann auch noch eine Gruppe von Löffelfüchsen im Gras entdeckt. Aber selbst mit 600mm Brennweite sind diese alles andere als Groß im Bild zu sehen gewesen.

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Leider sind die Wege in Amboseli (ähnlich wie in Sweetwater) recht weit auseinander, so dass man nicht immer nahe genug an die Tiere herankommt, was für das Gesamterlebnis etwas schade ist. Die Maasai Mara und Lake Nakuru sind in dieser Hinsicht besser.

Danach haben wir zwei Büffel am Wegesrand getroffen, bevor wir eine Gruppe Elefanten gesehen haben, die die Ebene gequert haben, um zu einer noch größeren Gruppe zu gelangen.

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Dieser Tross setzte sich dann in Bewegung und kam in Richtung des Weges gelaufen. Also haben wir schnell gedreht, um ihnen entgegen zu fahren.

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Wir waren gerade rechtzeitig angekommen, bevor die Elefanten den Weg erreichten. Es war unglaublich, wie die ganze Herde auf uns zulief. Bevor sie jedoch zu nah kamen, haben wir ein wenig das Auto vorgesetzt, so dass sie ungestört passieren konnten und für uns keine Gefahr bestand.

Diese Gruppe war einfach toll, wie sie so nah an uns vorbei spazierte. Einer von Ihnen hatte wirklich große Stoßzähne und ansonsten gab es auch noch einige Junge zu sehen. Die Elefanten marschierten dann genau einem Regenbogen entgegen, der sich auf der anderen Seite gebildet hatte – mein absolutes Tageshighlight, was den Ausflug am Nachmittag auf jeden Fall lohnenswert gemacht hat.

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Auf dem Weg zurück sind uns dann noch zwei Schakale über den Weg gelaufen, doch es wurde langsam zu dunkel zum Fotografieren. Wir haben daher auch den Weg zum Ausgang angetreten und haben nur noch einmal kurz für einen Fischadler gehalten. Wie der Name sagt, ernährt sich der Fischadler fast ausschließlich von Fisch.

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Danach haben wir uns wieder auf den langen Weg zur Lodge gemacht. Dort angekommen, wurden schnell die Bilder des Tages, die heute nicht so zahlreich waren, gesichert und die GPS-Daten heruntergeladen, bevor es dann zum Abendessen ging. Im Vergleich zu den beiden anderen Lodges dieser Safari fiel das Essen hier aber eindeutig etwas ab. Es war zwar ok, aber nicht sonderlich herausragend. Immerhin waren wir aber nicht mehr die einzigen Gäste, denn es schienen noch zwei Deutsche hier zu sein.

Damit ist auch dieser Tag wieder vorüber. Morgen geht es dann auf eine Ganztagespirschfahrt und am Nachmittag werde ich mal schauen, ob die Affen, die hier in der Lodge leben zu Gesicht bekomme. Bis dahin versuchen wir jetzt eine Mütze Schlaf zu bekommen und uns hoffentlich nicht von allzu vielen Moskitos stechen zu lassen, die es hier doch wieder zahlreich gibt.

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