Reisebericht Florida: 15.06.2007 – Ein letzter Themenpark und das vergangene Zigarrenzentrum
Hurra, heute war wieder ein Themenpark auf dem Programm. Der letzte aus der Reihe „Best of Seven“ war Busch Garden in Tampa. Da ich gestern ja noch nach Tampa gefahren war, hatte ich es heute nur knapp 20 Minuten mit dem Auto bis zum Park.
Dort angekommen erstmal brav die Parkgebühr bezahlt und dann ging es ab. Im Park wurde erstmal die Karte studiert und am meisten hat mich die Savannenlandschaft mit den Tieren interessiert. Diese kann man mit einem kleinen Zug umfahren, oder mit der Seilbahn überqueren (man kann auch eine kostenpflichtige Tour mit dem Jeep buchen). Ich habe mich für die zweite Möglichkeit entschieden. Vorher ging es aber noch an ein paar Alligatoren vorbei, die noch auf ihr Frühstück warteten.
Von der Seilbahn hat man einen schönen Blick über den Park, nur allzuviel von den Tieren sind man leider nicht.
Endstation war dann im Parkteil Stanleyville. Hier gibt es vor allem 2 Wildwasserbahnen. Bei der einen Bahn können sich Besucher auch auf eine Brücke stellen, um die Gischt von dem Wagen abzubekommen. Dabei sind es jedoch nicht nur ein paar Tropfen…
Auch die Hauptattraktion des Parks befindet sich hier – die Achterbahn Sheikra. Heute noch geschlossen wegen eines Umbaus, wird sie morgen neu eröffnet. Auf fast 70 Meter geht es hoch und dann im 90 Grad Winkel über 4 Sekunden nach unten mit über 100 km/h. Und bei dem ganzen Spaß hat man noch nicht mal Boden unter den Füßen. Da wird mir schon vom Zuschauen mulmig.
Weiter ging es dann ab der Zugstation Stanleyville mit dem Zug bis zur Station Kongo. Unterwegs konnte ich dann auch ein paar Tiere sehen.
Als nächstes habe ich mir eine Musical-Show im marokkanischen Palast angeschaut. Die Show hieß Katonga und ging fast 40 Minuten. Ich fand sie sehr sehenswert.
Danach ging es erstmal zum Affen-Habitat, wo man insbesondere Gorillas sehen konnte. Das Gorillababy, dass im Moment dort sein sollte, hat sich jedoch nicht blicken lassen 🙁
Danach ging es zur „Egde of Africa“, wo man einige weitere Tiere beobachten kann. Und das Beobachten ist wirklich so gemeint, denn dank Glasscheiben kann man vielfach sehr nahe herankommen.
Weiter ging es dann zur „Curiosity Cavern“ in Nairobi. Hier finden sich allerlei Schlangen, Kröten und sonstiges „Kleinzeug“.
Im Anschluß ging es mit dem Zug weiter durch die Savanne bis zur Haltstelle Kongo.
Von dort bin ich in den Parkteil „Timbuktu“ um mir den 3D-Film „Pirates 4D“ anzuschauen. Der Film war ganz nett, aber im Vergleich zu den anderen Filmen, die ich in den letzten Tagen gesehen habe auch nichts besonderes mehr. Danach habe ich noch eine kleine Runde in Timbuktu gedreht, bevor es über Stanleyville zu den Bird Gardens ging.
In den Bird Gardens kommt man zunächst in ein Vogelgehege, wo man einige Vögel auch mit einem Sirup füttern kann. Die Vögel waren eine kleine Pagageienart.
Aber auch ein paar richtige Papageien-Prachtexemplare hatten sie da:
Dann gab es noch ein paar Leguane zu sehen. Aber ich habe keine Ahnung was die im Vogelgarten machen.
Damit war es das dann auch für mich mit diesem Park, denn nach 8 Tagen Themenparks, war ich nun endgültig gesättigt. So hatten mir jetzt dann auch 5h in diesem Park gereicht. Insgesamt konnte ich den Busch Gardens nicht so viel abgewinnen, wie Sea World. Mit Sicherheit sind sie aber eine tolle Tieranlage und wer Achterbahnen mit Loopings und viel auf dem Kopf fahren mag, der wird hier sein El Dorado finden.
Hier daher nun meine finale Hitliste der Themenparks:
Kategorie 1: Die besten Shows
- Sea World mit seinen Tiershows
- Disneys MGM-Studios mit den Stuntshows
- Magic Kingdom mit seinen Paraden
Kategorie 2: beste Fahrgeschäfte
- Disneys MGM mit seinem Tower of Terror
- Magic Kingdom mit seinen Achterbahnen
- Kennedy Space Center mit seinen Simulatoren
Kategorie 3: Wo habe ich am meisten gelernt?
- Kennedy Space Center – der ganze Tag war ein Erlebnis
- Sea World hat mir viele Tiere näher gebracht
- Disney MGM-Studios hat über die Welt der Filme aufgeklärt
Im Rückblick würde ich alles wieder so machen, allerdings hätte ich bei weniger Zeit Animal Kingdom, Epcot und die Bush Gardens ausgelassen.
Damit blieben mir aber noch einige Stunden von diesem Tag und da es auch nicht sonderlich nach Regen aussah, bin ich nach Ybor-City gefahren, einem Stadtteil von Tampa.
Dieser Stadtteil ist benannt nach Vicente Martinez Ybor, einem Zigarrenproduzenten. Seine Fabrik war ursprünglich in Key West, aber die dortigen Auflagen und drohende Streiks sorgten dafür, dass Ybor seine eigene Industriestadt gründen wollte. Da das (damals noch) nahegelegene Tampa (heute ist Ybor ein Teil von Tampa) über einen Hafen und eine Zuganbindung verfügte, war hier für Ybor ein geeigneter Ort für den Neuanfang. Später folgten dann weitere Zigarrenfabrikanten nach Ybor und das wichtigste Zigarrenzentrum entstand. Heute ist davon nichts mehr übrig, bis auf ein paar kleine Shops in denen für die Touris noch die Zigarren mit der Hand gerollt werden (sonst passiert das maschinell im Ausland).
Angekommen bin ich am Centro Ybor, einem neuen Mittelpunkt von Ybor City. Hier finden sich insbesondere ein paar Lokale.
Danach ging es dann ein paar Strassen weiter zum Museum, in dem es einiges über die Geschichte dieses Stadtteils zu lesen gibt. Neben den Kubanern, die mit der Zigarrenfabrikation hier her kamen, waren unter anderem auch Spanier und Deutsche unter den größten Einwanderergruppen. Die Deutschen waren dabei insbesondere für ihre Dekorationskünste der Zigarrenboxen bekannt (neben einem weiteren Deutschen, der eine Bierbrauerei aufmachte 😉 ). Im Museum stehen auch die Geräte zum Zigarren rollen.
Diese Tätigkeit war recht eintönig für die Arbeiter und daher wurde für ihre Konzentration ein Vorleser angestellt. Dieser las aus Romanen, Zeitungen und Gedichtbänden vor. Man wurde also nicht dümmer bei der Arbeit.
Danach bin ich dann die 7th Avenue abgelaufen, wo die meisten restaurierten Häuser stehen. Hier das älteste kubanische Restaurant Columbia.
Da mich auch ein wenig der Durst quälte, bin ich noch in eine Bar, wo ich mir einen Fruchtshake geholt habe. Der Barkeeper hat mich dann auch direkt in ein Gespräch über die Amerikanisch-Deutsche Politik verwickelt. Ansonsten hier noch ein paar Bilder von dieser wirklich hübschen Straße:
Die Stadt war damals auch bekannt für ihre Clubhäuser, in denen sich die verschiedenen Einwanderergruppen trafen. Hier das italienische Clubhaus:
Das es auch heute noch nicht ganz Mafia-frei auf den Strassen von Ybor-City abgeht, zeigt dieses Schild:
(Öffentliche Bekanntmachung: Mai 2007 wurde ein Mann tödlich erschossen, Minuten nachdem er aus dem Empire rausgeworfen wurde; In 2002 wurden 2 Besucher des Empire angeschossen, einer starb; …)
Zu guter letzt habe ich den Tag mit ein paar Chicken Wings in Hot Salsa Soße und einem eckelhaften Budweiser im Centro Ybor ausklingen lassen. Insgesamt ein eher ruhigerer Tag. Von Themenparks habe ich jetzt erstmal genug, insofern war der Ausflug nach Ybor City ein wirklich netter Ausklang für Tampa und ich freue mich auf Meer und Strand die kommenden Tage.
Fazit:
- Der Busch Garden ist vor allem für Liebhaber spektakulärer Achterbahnen interessant. Ansonsten ist es halt ein netter Zoo.
- Ybor City ist den kleinen Abstecher wert gewesen.