Urlaub an der Belgischen Küste – Tag 1 – Ankunft in Blankenberge

Seit knapp 3 Monaten sind wir nun nicht mehr allein, denn unser kleiner Sohn Milo hat unsere kleine Familie vervollständigt. Damit war aber auch die letzten 3 Monate klar, dass die alte Familienregierung geputscht war und ein neuer König die Macht übernommen hatte.

Aber trotz unserer neuen Rolle als Untertanen wollten wir uns doch eines nicht verbieten lassen, und das ist das Reisen. Einen Urlaub sollte es auch mit unserem Kleinen in diesem Jahr geben, allerdings stand es außer Frage, mit einem dreimonatigen Säugling in die Ferne zu fliegen. Insofern haben wir uns einfach mal etwas in der Nähe umgeschaut, wo wir noch mit dem Auto bequem in 4h Stunden hinkommen. Von Trier aus boten sich da natürlich Gegenden in Deutschland wir das Rheinland, der Schwarzwald oder die Pfalz an. Oder aber nach Frankreich? In die Schweiz? All dies war in der Überlegung, aber nichts davon kam in die Auswahl. Schließlich hatten wir die Idee, dass wir doch ans Meer fahren könnten und damit kam ein Land ins Spiel, was viele vielleicht nicht so als Reiseziel auf dem Schirm haben: Belgien. Die letzten Jahre waren wir bereits 2 Mal in Belgien gewesen. Einmal auf einer Städtereise nach Brüssel und ein zweites Mal vor 2 Jahren nach Antwerpen. Beide Male waren wir beide positiv überrascht von dem Land gewesen, welches gemeinhin mehr mit Bier, Schokolade und Fritten in Verbindung gebracht wird, als mit großen Sehenswürdigkeiten. Aber dies ist schlichtweg einfach nur Unwissenheit, denn gerade die Städte in Flandern bieten viel Geschichte und viel Sehenswertes. Ebenfalls oft vergessen wird die Tatsache, dass Belgien über eine Nordseeküste verfügt, welche zwar nur knappe 60 Kilometer lang ist, dafür aber fast durchgängig von weissen Sandstränden gesäumt ist – ideal für den Urlaub mit einem kleinen Kind und nur knapp 360km von Trier entfernt.

Also stand das Ziel fest und eine Unterkunft war auch bald gefunden und so konnte es heute losgehen auf die erste Urlaubsreise mit Baby. Dafür galt es erstmal alles, was mit Kind in zwei Wochen benötigt wird ins Auto zu verfrachten, was gerade so noch gepasst hatte. So bepackt ging es dann auf die Fahrt über Bitburg, Lüttich bis zum Brüsseler Ring und von dort weiter in Richtung Gent und schließlich vorbei an Brügge nach Blankenberge, unserem Ziel für die kommenden zwei Wochen.

Bei strahlendem Sonnenschein wurden wir in der Küstenstadt empfangen und schnell hatten wir auch unsere Unterkunft gefunden, die Villa d’Hont, ein Bed and Breakfast mitten in der Stadt. Mitten in der Stadt hieß aber auch, dass wir irgendwo in den engen Gassen unser Auto unterbekommen mussten. Direkt vor dem Hotel war natürlich kein Platz zum Halten und so habe ich erstmal ein paar Meter weiter mitten im Halteverbot gestoppt. Dann ging ich zum Hotel, wo ich bereits von der freundlichen Eigentümerin erwartet wurde. Sie hat mir dann erstmal einen Schlüssel für einen Parkplatz in der Nähe gegeben, denn den hatte ich vorsorglich bereits mitgebucht, denn ich war mir der Situation hier im Ort dank Google Street View bereits bewusst gewesen. Insofern war das Auto schnell abgestellt und wir mussten nur noch die Unmengen von Gepäck ins Hotel bekommen, was gerade so ging, indem der Kinderwagen zum Gepäckwagen umfunktioniert wurde.

Hotel ist übrigens etwas zu viel gesagt. Es ist eine Jugendstilvilla mitten in der Stadt, in der zwei Zimmer vermietet werden, von denen wir das im obersten Stock erhalten haben. Von unserem Glück trennten uns also nur noch ein paar Stufen und schon waren wir in unserem schönen Zimmer angekommen. Von der Eigentümerin wurden wir dabei so herzlich empfangen, dass wir uns auf Anhieb wohl fühlten und ich war mir schon jetzt sicher, dass wir zwei schöne Wochen hier verbringen würden.

Bevor wir dann am Nachmittag nochmal rausgehen wollten, haben wir erst einmal kurz verschnauft. Dann haben wir uns auf einen kleinen Spaziergang durch Blankenberge begeben. Da es sonnig war und die Sommenferien mitten im Gange, war es entsprechend voll im Ort gewesen und in der Fußgängerzone reihten sich die Menschenmassen aneinander.

Schon kurz darauf waren wir endlich am Deich angekommen, dem wir ein kleines Stück bis zum Leuchtturm gefolgt sind.

Unterwegs haben wir  auch gleich noch etwas gegessen. Für mich gab es eine gratinierte Fischpfanne und für Milly einen gebratenen Fisch. Beides war recht gut, aber auch nicht ganz preiswert gewesen, aber wir waren auf jeden Fall satt und hatten auch gleich die ersten belgischen Biere genossen. Das Essen wurde einzig leicht getrübt durch die Tatsache, dass eine größere Gesellschaft in dem Restaurant doch für einigen Lärm gesorgt hatte, was am Erholungsfaktor doch etwas genagt hatte.

Frisch gestärkt sind wir dann noch etwas auf dem Deich weitergelaufen bis zum Yachthafen. Es waren noch knapp 20 Grad draußen, aber der Wind ließ es doch recht frisch erscheinen, so dass wir dann entlang des Yachthafens  im Schutz der Häuserreihe am Ufer unseren Heimweg für heute angetreten haben, nicht aber, ohne uns noch als Nachtisch eine kleine (leichte ;-)) Lütticher Waffel zu gönnen.

Damit ging der erste Tag auch schon zu Ende und wir sind recht müde ins Bett gefallen, aber auch zufrieden über den Start unseres ersten Urlaubs mit Milo, der den heutigen Tag auch genossen hatte (mal von der Autofahrt abgesehen).

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