Reisebericht – Der Westen der USA: 26.05.2007 – Mit den Amis im Memorial Day Weekend

Der Morgen war noch jung am Bryce Canyon, als es mich mal wieder aus dem Bett trieb, auf zu neuen Taten quer durch den Westen der USA. Heute begann in Amerika das Memorial Day Wochenende, d.h. die Amerikaner haben bis einschließlich Montag frei und feiern das Ende des Bürgerkrieges. Feiern heißt in diesem Fall, sie fahren auf Kurzurlaub und das bevorzugt in die Nationalparks. Mit ist heute kein Hotel begegnet, was nicht ausgebucht gewesen wäre.

Nachdem ich meine Sachen verstaut und mein Zimmer ausgecheckt hatte, ging es direkt nochmal in den Bryce Canyon NP. Am Vortag hatte ich mich schon bei einem Parkangestellten nach dem besten Ort für Fotos am Morgen erkundigt und er meinte, die besten Gelegenheiten seien am Bryce Point. Also nichts wie hin. Und es war wirklich eine tolle Aussicht.

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Die Farben in dem Canyon sind einfach nur genial.

Weiter ging es dann zum Paria View. Der Paria ist eigentlich ein Fluss, nur um diese Jahreszeit bereits ausgetrocknet. Aber auch hier gab es ein paar tolle Ausblicke.

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Die nächsten Inspirationen für Fotos gab es dann an den drei Aussichtspunkten am Inspiration Point – auch schön am Morgen.

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Dann ging es in den Süden des Parks, wo es auch noch einige schöne Aussichtspunkte gab, die aber nicht mehr ganz so spektakulär waren. Hier aber trotzdem die Bilder:

Farview Point: PICT2725.jpg

Natural Bridge: PICT2728.jpg

Agua Canyon: PICT2735.jpg

Rainbow Point: PICT2742.jpg

Und dann ging es auch wieder zurück zum Parkeingang, jedoch nicht ohne einen Stop am Sunset Point, der entgegen seinem Namen auch am Morgen tolle Bilder liefert.

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Dann war es auch kurz vor 12 und ich bin wieder vor den Park, um nochmal kurz vor dem Ruby’s Inn zu halten, denn hier war ein Postamt! Und ich bin tatsächlich meine Karten losgeworden!!!!

Die Sonne hatte sich dann auch erstmal hinter Wolken versteckt und so hieß es aufbrechen zur nächsten Haltestelle – dem Zion NP. Der Weg dorthin ist landschaftlich recht schön und führt durch den Redcanyon mit tollen Felstunneln. Leider habe ich in meinem Routenplaner den Zion NP falsch eingezeichnet, so dass ich einmal falsch abgebogen bin. Nach einer guten viertel Stunde kamen mir die Orte aber alle so spanisch vor, dass ich es nochmal geprüft hatte und dann die Route neu berechnet habe. So war ich gegen halb drei dann vor dem Osteingang des Zion NP, wo auch mein Nachtquartier in einem Tipi-Zelt sein sollte. Als ich mich zumindest mal nach den Checkin-Zeiten erkundigen wollte, sagte mir die sehr nette Frau am Empfang, dass heute Abend noch eine Performance stattfindet mit einem Indianer, der bei der Eröffnungsfeier zu den Olympischen Spielen in Salt Lake City einer von fünf Flötenspielern war. Das ganze ging um 19:30 Uhr los, also eine kleine Restriktion im Zeitplan. Dann aber ab in den Park selbst. Wer keinen Nationalparkpass hat, muss auch hier (wie im Bryce) wieder 25 USD löhnen. Kurz nach dem Eingang kommt der Stop an der Checkerboard Mesa. Der Ausblick hier ist wirklich toll, wie übrigens die ganze Fahrt durch den Ostteil des Parks.

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Dann ging es weiter zum Osttunnel. Dieser Tunnel ist schon recht alt und nur für kleinere Fahrzeuge befahrbar. Sobald ein Wohnmobil kommt, muss der Tunnel in einer Richtung gesperrt werden und dann kann es passieren. Der Weg ist aber wiegesagt landschaftlich toll und sicher eines der Park Highlights.

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Nach dem Tunnel ging es dann in Serpentinen weiter bis zum Visitor Center, denn der Park selbst ist für Privatautos in der Hauptsaison gesperrt. Am Visitor Center war dann auch erstmal der Parkplatz komplett voll, da wirklich Horden von Amerikanern da waren. Glücklicherweise ist gerade einer weggefahren, so dass ich in die Lücke springen konnte.

Von dort ging es dann mit dem Shuttle erstmal direkt zur nördlichsten Haltestelle, dem Temple of Sinawawa. Ein Wanderweg von knapp 2 Meilen führt hier in eine Schlucht mit einem Fluss hinein.

Ganz nett war der kleine Fluss dort. Der Weg ist komplett gepflastert und sehr leicht zu laufen. Durch die Menschenmassen war es aber nicht unbedingt der Supergenuss.

Hier trotzdem ein paar Bilder:

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Immer wieder trifft man im Park auch auf hängende Gärten. Hier läuft das Wasser am Fels herunter und es haben sich so Pflanzen am Fels selbst niedergelassen.

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Einen weiteren kurzen Wanderweg bin ich dann am Weeping Rock gelaufen, da es auch hier einen kleinen hängenden Garten gibt. Der Weg ist nur rund 800m lang, aber recht steil gewesen.

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Dann ging es weiter zurück bis zur Canyon Junction, ab wo ich dann bis zum Besucherzentrum (knapp 1,75 Meilen) zurückgelaufen bin. Man hat hier nochmal ein paar schöne Blicke auf den Canyon und den Virgin River, der dem Park sein Leben einhaucht.

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Dann ging es auch schon wieder über den Ostausgang zurück, denn um halb 8 war ja die Indianervorführung. Im Indianerdorf noch schnell mein Tipi bezogen und dann war ich auch pünktlich da. Die Vorführung war sehr interessant. Die Flöte ist ja das traditionelle Instrument der Indianer und uns wurde auch eine Geschichte erzählt, wie es dazu gekommen sein soll:

Ein Indianer war seinerzeit in eine Frau unsterblich verliebt und fragte den Herrn, wie er denn die Liebe der Frau erobern könne. Der Herr meinte, er müsse fortziehen auf einen Berg und beten, was er dann auch tat. Während er auch dem Berg saß, begegnete ihm irgendwann ein Vogel. In der Hoffnung, der Vogel würde ihm den Weg weisen, ging er auf ihn zu. Doch jedesmal flog der Vogel weiter, bis er an einem Baum kam, an dem er verweilte. Der Vogel war ein Specht und hatte lauter Löcher in den Baum geschlagen. Als dann der Wind bließ, ertönte aus dem Baum Musik. Der Indianer wurde angewiesen, dieses Stück zu nehmen und es seinem Volk zu bringen. So kam er mit der der „Flöte“ heim und versteckte sich auf dem Weg zum Wasserloch, um seiner Anerbeteten aufzulauern. Als diese kam, spielte er die Flöte. Sie, die nicht wusste, woher die Musik kam, blieb stehen, ging aber schließlich wieder. Aber auch beim nächsten Mal, war er wieder da und zeigte sich ihr dann auch. Schließlich gestand er ihr seine Liebe und sie blieben zusammen.

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Nach der Vorführung, konnten wir uns noch den Ausschnitt aus dem Video der Eröffnung der Olympischen Spiele in Salt Lake City anschauen. Und dann ging es ins Tipi und eine Runde schlafen.

Fazit:

  • Bryce Canyon fand ich auch heute wieder toll
  • Zion ist dagegen eher ein unspekakulärer Park
  • Die Unterkunft im Indianerzentrum war toll, da man auch erfahren konnte und Gelegenheit hatte, sich mit den Leuten mal länger zu unterhalten

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