Reisebericht Florida: 22.06.2007 – Die letzte grosse Reiseetappe :-(

Und schon war es wieder Zeit Abschied von Key West zu nehmen. Die zwei Nächte hier waren wie im Flug vergangen und ein bisschen Wehmut ist dabei, wäre ich hier doch gern noch ein paar Tage geblieben. Nach einem kurzen Frühstück am Morgen ging es aber trotzdem gegen halb 10 wieder auf die Piste.

Der erste Stop war bereits wenige Kilometer nach Key West. Bei der Hinfahrt hatte ich Perky’s Bat Tower ja verpasst, also habe ich mich nochmal schlau gemacht – und ihn dann auch gefunden. Problem ist, dass die Bat Tower Rd. auf Sugarloaf Key kein Strassenschild hat. Es war dann eine kleine Abbiegung, die auch zu einem Fluganbieter geführt hat. Hier das Bild, dass mir vor zwei Tagen verwehrt blieb.

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Eigentlich recht unspektakulär so ein neun Meter hoher Holzturm. Die Geschichte dazu ist jedoch recht interessant. Richter Perky hatte diesen Turm 1912 errichtet, um darin Fledermäuse zu halten. Der Grund für die Fledermäuse waren wiederum Moskitos, die die Fledermäuse fressen sollten. Was in der Theorie gut klang, ist jedoch in der Praxis gescheitert, da Perky die falsche Fledermausart importierte. Die Tiere waren schon wenige Tage später verschwunden. Der Turm dagegen steht bis heute und alle Hurricane konnten ihm nichts anhaben. Wenn man aber mal genauer hinschaut, sieht man, dass der Holzwurm sich langsam voranarbeitet. Also mal schauen, wie lange er noch steht. Ich habe ihn jedenfalls gesehen 😉

Damit war es das dann auch mit den Keys und es ging schnurstraks Richtung Festland bis nach Key Largo. Dort hat mich zunächst eine Umleitung und später eine Baustelle etwas Zeit gekostet (knapp eine Stunde). Kurz nach ein Uhr war ich dann aber beim nächsten Tagesziel. Achso, habe vergessen zu sagen, dass ich den Tag auch wieder leicht modifiziert habe. Eigentlich war heute der Metrozoo und die Alligatorenfarm vorgesehen. Den Zoo habe ich aber verschoben und dafür den Südteil der Everglades reingenommen, da ich so etwas Fahrtstrecke aus Ft. Lauderdale spare. Aber erstmal die Alligatorenfarm. Die „Everglades Alligatorenfarm“ ist die älteste ihrer Art und wurde in den 60er Jahren gegründet, als die Alligatoren in Florida gefährdet waren. Heute sind sie es mit gut 1 Million Exemplaren nicht mehr, geschützt sind sie aber dennoch.

Nachdem ich meine 13,50 USD Eintritt gezahlt hatte, konnte es direkt losgehen. Die Schlangenshow war leider schon fast vorrüber, so dass ich gut 40 Minuten bis zur Alligatorenshow warten musste. Auf dem Gelände kann man viele Arten von Alligatoren und Krokodilen sehr nah betrachten. Viele leben in einem Habitat, dass ihrer natürlichen Umgebung angepasst ist. Hier ein paar Prachtexemplare:

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Neben diesen Tieren, sind auch ein paar Leguane auf dem Gelände und eine Station mit Baby-Alligatoren.

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Dann ging es erstmal zur Show. Insgesamt hatte der „Showmaster“ drei ältere Alligatoren zur Auswahl, aber alle drei hatten nicht sonderlich gute Laune und ließen sich nicht zur Show bewegen.

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Schließlich hat er sich dann aus einem zweiten Becken einen jüngeren Alligator geholt. Die beiden kleinen Kunststücke fand ich jetzt nicht so berauschend und danach war die Show dann auch schon vorbei.

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Zum Schluss durfte jeder noch einen kleinen Baby-Alligator in den Händen halten. Das habe ich mir natürlich auch nicht entgehen lassen und es hat sich angefühlt wie… ja wie eigentlich… eine lebendige, kühle Lederjacke?

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Danach blieb mir wieder eine halbe Stunde für eigene Erkundungen, denn danach war dann Fütterungszeit für die Alligatoren. Vorher gab es aber für mich einen kleinen Snack und zwar Alligatorhappen. Sollen angeblich eine Delikatesse sein, ich fand sie eher etwas zäh. Wie Tintenfischringe, die zu lange frittiert wurden. In Ordnung, mehr aber auch nicht.

Als ich dann zur Fütterungsstelle kam, versammelte sich auch schon langsam die hungrige Meute.

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Und dann kam der Futtermann mit einem Eimer voller (toter) Ratten. In dem Areal befinden sich ca. 250 Alligatoren und von daher erscheint ein Eimer wenig. Alligatoren können jedoch nicht jeden Tag fressen.

Dann begann der Kampf ums Futter und für mich der Kampf um ein gutes Foto 😉

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Das fand ich im Gegensatz zu der Show vorhin schon richtig interessant, denn die sonst so versteinert wirkenden Reptilien sind hier richtig agil geworden. Aus dem Stillstand heraus konnten Sie in Bruchteilen von Sekunden aufspringen und einen mehrere Meter großen Satz machen. Man sollte diese Urviecher als nie unterschätzen.

Die Zeit war allerdings dann auch schon fortgeschritten und näherte sich halb 4 und es stand ja noch der Everglades NP auf dem Programm. Glücklicherweise waren das aber nur 5 Minuten von hier zu fahren. Meine Zeit hatte mir jetzt noch gut zweieinhalb Stunden hier im Park gegönnt. Bis in den Süden nach Flamingo hab ich es daher nicht geschafft. Zunächst ging es aber zu Po-hay-okee Overlook – aber erst, nachdem ich ordentlich Anti-Moskito-Mittel auf mir verteilt hatte. Hier kann man einen kleinen Holzweg für gut 200m laufen und dabei Ausschau nach Wildleben halten, was mir auch ganz gut gelungen ist.

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Danach ging es dann weiter zum Mahogani Hammock, einen kleinen Rundweg über 700m. Hammocks sind kleine Inseln in der Graslandschaft, die Heimat für viele Tiere sind. Ich habe vor allem ein Tier gesehen und das waren Moskitos – Massen von Moskitos!!! Trotz Schutz sind sie über mich hergefallen. Am Ende des Tages hatte ich allein am rechten Unterschenkel des Beines 16 Stiche und der Rest von meinen Beinen sah auch nicht besser aus. Insofern bin ich ordentlich gesprintet durch das Gebiet.

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Weiter ging es dann zu den Pinelands. Hier habe ich mich auf ein paar Fotos von außerhalb des Waldes entschieden, da die Moskitos schon in Lauerstellung waren, um mich entgültig aufzufressen.

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Zum Schluss ging es dann noch zum Anhinga-Trail in Royal Palm. Hier waren die kleinen Stechbiester nicht ganz so lästig, so dass der Rundgang noch recht schön war.

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Auf dem Weg sah ich plötzlich einen größeren Alligator im Wasser schwimmen und habe natürlich (was auch sonst 😉 ) versucht ein Foto zu erhaschen.

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Nach dem Foto bin ich aber dann wirklich zusammengezuckt, denn nichtmal einen halben Meter von mir entfernt lag dieser Bursche an Land.

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Sofort kam mir natürlich der Hinweis des Parkes in den Sinn, sich nicht auf mehr als 5m den Tieren zu nähern. Nun gut, es waren hier jetzt eher 50cm. Aber so richtig Hunger scheint er wohl nicht gehabt zu haben. Damit ging aber mein Wunsch in Erfüllung, hier im Nationalpark mal einen Alligator ganz nah an Land zu sehen. Wie nah er am Weg war, zeigt auch folgendes Foto, was ich dann aus sicherer Entfernung gemacht habe.

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Schließlich kamen mir dann vor der Abfahrt noch diese Burschen vor die Linse.

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Damit hatte sich der Ausflug in die Everglades trotz der zahlreichen Moskitobisse noch gelohnt. Ewtas mehr Zeit wäre sicher schön gewesen, aber dies ist auch nicht wirklich die beste Zeit für einen Besuch der Everglades, da durch den täglichen Regen die Moskitoplage schon recht stark war.

Weiter ging es dann in Richtung Ft. Lauderdale. Dort angekommen musste ich erstmal wieder eine Tanke suchen, denn ich hatte kaum noch Sprit. Dann aber ab ins Hotel für die letzten 4 Nächte.

Fazit:

  • Insbesondere die Fütterung in der Alligatorenfarm war sehr interessant
  • Die verschiedenen Landschaften der Everglades sind schon toll. Nur die Moskitos haben echt genervt.

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