Geschichtlicher Einschub: Die Amerikanische Unabhängigkeitsbewegung

Da heute die Artikel von Boston solangsam online gehen, denke ich, ist es hilfreich, mal einen kurzen Abriss über die Unabhängigkeitsbewegung in den USA zu geben, vor allem, damit ihr auch die Artikel der folgenden Tage etwas einordnen könnt.

Bei der Besiedlung der USA wurden die Gebiete zunächst in 13 Kolonien aufgeteilt (sie sind heute in der Flagge durch die 13 Streifen symbolisiert). Alle unterstanden der britischen Regierung. Der Krieg mit den Franzosen und Indianern hatte Grossbritannien jedoch sehr viel Geld gekostet was nun in Europa fehlte. Die Briten begannen daher, die bereits existierenden Gesetze in den Kolonien, die bisher jedoch nicht durchgesetzt wurden nun zu forcieren. In der Spitze führte dies zu einer Besteuerung fast aller Waren. Die Kolonien waren ihrerseits verpflichtet ihre selbst hergestellten Erzeugnisse (Rohstoffe) nach Großbritannien zu senden und ihrerseits den Briten ihre mit Steuern belegten Waren abzukaufen. Gegen diese Steuern wehrten sich die Kolonisten, denn obwohl sie Bürger des Königreichs waren, hatten sie keinerlei politischen Einfluss. Der Wahlspruch lautete daher „No taxation without representation“ (Keine Besteuerung ohne Mitspracherecht) – einen ähnlichen Spruch gibt es heute vielfach in Washington DC (Taxation without representation).

1773 kam es dann zur Boston Tea Party. Eigentlich waren die Kolonisten verpflichtet den Tee von England zu kaufen, nur war dieser ihnen zu teuer, so dass sie über Schmuggelwege den Tea von den Niederländern erwarben. 1773 unterbanden Gegner der britschen Krone, darunter John Hancock die Entladung des Schiffs Darthmouth, die britschen Tee geladen hatte. Der Kapitän wollte daraufhin den Hafen wieder verlassen, nur dies verhinderte der Gouverneur (im Dienst der britischen Krone), solange noch nicht die Importzölle bezahlt seien. Daraufhin stürmten Kolonisten das Schiff und warfen den Tee über Board.

Im ersten Kontinentalkongress 1774 beschlossen die Vertreter der, eigene Militärs zu bilden. Massachusetts wurde zudem beauftragt eine Regierung zu bilden.

Die ersten Kampfaktivitäten gab es dann in Lexington bei Boston 1775 als die Briten versuchten ein Lager der Rebellen zu überfallen. Sie wurden dort geschlagen. Die nächsten Schlachten waren in Boston, dass zunächst von den Briten eingenommen war. General George Washington umzingelte jedoch die Stadt und nahm sie für die Rebellen wieder ein.

Im zweiten Kontinentalkongress 1775 versuchten die Kolonien noch ein letztes Mal, König George III zu einem Einlenken zu bewegen – erfolglos. Am 04. Juli 1776 erklärten die Kolonien dann ihre Unabhängigkeit von Großbritannien. Wie man sich leicht vorstellen kann, war man dort davon alles andere nur nicht begeistert und weit davon entfernt dies so einfach zu akzeptieren.

Erst 1781 wurde der Revolutionskrieg endgültig beendet, als die Briten in Yorktown kapitulierten. In der Zwischenzeit hatten sich die Rebellen Frankreich als Partner geholt.

Im Frieden von Paris 1783 wurde die Unabhängigkeit von Großbritannien schließlich anerkannt und alle Gebiete bis zum Mississippi waren frei.

Doch ein solches Staatengebilde, wie es die 13 ehemaligen Kolonien waren, ließ sich nicht einfach regieren, von daher setzte man sich 1787 in Philadelphia unter Vorsitz von George Washington zusammen, um eine Verfassung auszuarbeiten. Anschließend wurde Washington der erste Präsident der USA.

So, mit diesen Infos solltet ihr gewappnet sein für die Artikel der nächsten Tage.

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