Frankfurt@50mm – Ein Mini-Fotoprojekt in Frankfurt

Letztes Wochenende war ich mal wieder in meiner alten Heimat Frankfurt, in der ich bis 2008 fünf Jahre lang gewohnt hatte. Neben dem Besuch von Freunden, wollte ich aber auch die Gelegenheit zum Fotografieren nicht versäumen. Nun hatte ich in den Jahren, wo ich in Frankfurt gelebt habe, schon einige Bilder gemacht und es wäre wenig sinnvoll, diese nochmal aufzunehmen (auch wenn sich einiges verändert hat). Deshalb war mein Ansatz, mit einer minimalen Ausrüstung an diesem Wochenende zu arbeiten.
Genau hieß dies:

  • Eine Kamera mit 3 Akkus und einer Speicherkarte
  • Genau 1 Objektiv

Beim Objektiv habe ich mich dann nach einigen Überlegungen noch weiter eingeschränkt und habe die Zooms beseite gepackt und mein Uralt-Sigma 50mm 2,8 Makro vor die Sony A55 geschraubt. Das ganze war dann eine superleichte Kombination. Da bei Makros der Autofokus eh kein Vergnügen ist, habe ich zudem beschlossen, das Wochenende noch mit manueller Fokussierung zu arbeiten.

Wer diese Ausstattung kennt und auch Frankfurt kennt, der wird schnell verstehen, dass ich es mir damit nicht ganz so leicht gemacht habe. 50mm an der A55 entsprechen 75mm an Kleinbild. Damit hatte ich nichts halbes und nicht ganzes – der Weitwinkel fehlte komplett und auch ein wirkliches Tele war nicht dabei. Mehr als einmal musste ich feststellen, dass ich zwar ein tolles Motiv gefunden hatte, dieses aber partout nicht aufs Bild bekommen konnte, da eine Änderung des Standortes (Fußzoom) immer auch eine Änderung der Perspektive mit sich brachte und meine Motividee zerstörte. Diese Erkenntnis führte jedoch auch dazu, dass sich der Blick veränderte hin zu jenen Motiven, die mit meiner Kombination ein brauchbares Bild sein könnten. Panoramen waren da verständlicherweise nicht dabei, dafür umso mehr Teilaussschnitte und Details. Hinzu kam der Versuch, etwas mehr mit der Blende zu arbeiten und das Tiefenschärfespiel zu nutzen, immerhin hatte ich eine Offenblende von 2,8 zur Verfügung und das Objektiv ist dort bereits gut nutzbar (mit leichten Verbesserungen beim Abblenden auf f4).

So bin ich am Wochende durch die Innenstadt Frankfurts gezogen, vorbei an Hauptbahnhof, Gutleutviertel, Zeil, Bankenviertel und Messe und habe knapp 350 Bilder mit nach Hause gebracht, die z.T. doch ein paar andere Ansichten der Stadt zeigen. Zumindest musste jedes der Bilder mit vorheriger Überlegung gemacht werden.

Als Fazit war diese Fototour sehr lehrreich für mich, da sie das Auge geschult hat. Auf der anderen Seite ist mir bewusst geworden, wie sehr ich mich an die Nutzung von Zooms gewöhnt habe und wie stark die Einschränkungen sind, wenn man mal kein Zoom hat. Ich werde wohl kein Fotograf werden, der ausschließlich Festbrennweiten nutzt, aber ab und zu können diese als Übung sehr sinnvoll sein.

Ich werde die Bilder sicher Stück für Stück auch hier im Blog zeigen. Anfangen möchte ich mit einer Detailaufnahme, auf dem Weg vom Hauptbahnhof zum DZ-Bank-Gebäude. Rund um den Bahnhof tummeln sich zahlreiche, meist preiswerte und wenig komfortable Hotels. Dieses hier schien eine Ausnahme zu sein, immerhin wurde man bereits vor dem Eingang freundlich durch den liegenden roten Teppich begrüßt. Fand ich irgendwie sympathisch…