Reisebericht Bretagne und Paris – Tag 3: Beauvoir und Mont Dol

Der heutige Tag versprach kein besonders gutes Wetter. Draußen war alles naß und ungemütlich und nicht sonderlich einladend für große Aktivitäten im Freien. Laut dem Wetterbericht sollte dies auch den ganzen Tag so bleiben und so haben wir uns zunächst eine Aktivität rausgesucht, welche uns im Trockenen hielt. Auf der gestrigen Fahrt zum Mont-Saint- Michel sind wir auch durch das unweit gelegene Beauvoir durchgekommen. Neben einigen touristischen Läden fiel uns ein Alligatorenpark auf (der genaugenommen eher ein Reptilienpark ist). Insofern haben wir uns als erstes heute dorthin auf den Weg gemacht.

Die Ausstellung teilt sich in drei große Bereiche: ein Haus mit kleineren Reptilien, wie Schlangen und Leguanen, dann das Schildkrötenareal und zu guter Letzt die Alligatoren. Wegen des Regens sind wir zunächst mal in das Reptilienhaus. Es ist eine recht große Ansammlung von Tieren, die es hier zu beobachten gibt und die Ausstellung selbst ist so sehr interessant, auch wenn wir nicht immer den französischen Beschriftungen folgen konnten.

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Dann ging es weiter zu den Riesenschildkröten, die hier in doch recht großer Zahl vorhanden waren. Es gab dabei auch Bereiche, wo sich die Besucher den Schildkröten nähern können und gerade dies war für Milly sehr interessant – Handauflegen bei denUrzeit-Erben. Noch spannender war jedoch die Beobachtung eben jener Tiere bei der Paarung, denn hier schien auch der Herbst noch Frühlingsgefühle hervorzurufen.

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Als nächstes gab es einen kleinen Film über Krokodile zu sehen, was für uns allerdings wieder dadurch erschwert wurde, dass alles auf Französisch war. Trotzdem waren es schöne Bilder.

Zu guter Letzt ging es dann in die Krokodilhalle auf die wir uns eigentlich gefreut hatten. Doch sobald wir die Halle betraten, war uns klar, dass wir hier wohl nicht lang bleiben könnten, denn der Gestank war schlichtweg abartig. So hieß es stattdessen eine schnelle Runde zu gehen und dabei zu versuchen, die Unterschiede der verschiedenen Alligatoren- und Krokodilsarten zu erfassen. Besonders hier in der Ausstellung ist ein Albinokrokodil, welches sich aber gerade (wohl wegen dem Gestank) zurückgezogen hatte.

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Als wir wenig später die Ausstellung verlassen haben, schien es zu unserem Erstaunen aufzuklaren. Damit konnten wir dann das restliche Tagesprogramm auch nach draußen verlagern. Hier an der Hauptstraße haben wir übrigens folgendes Haus gesehen – für mich ist es das Haus von Obelix 😉

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Auf dem Weg nach Beauvoir war mir eine Windmühle unweit der Hauptstraße aufgefallen und so sind wir als nächstes erstmal dort hin, allerdings mit einem kurzen Zwischenstop bei einem kleinen Laden, der bretonische Spezialitäten verkaufte. Um ein paar Kekse und zwei Karamellstückchen reicher (und einige Euros ärmer) ging es dann zur Windmühle, welche sogar noch in Betrieb ist und wir hätten dort direkt frisch gemahlenes Mehl kaufen können. Da wir in dieser Woche weniger Verwendung dafür gehabt hätten, haben wir uns stattdessen auf ein paar Fotos beschränkt.

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Weiter ging es dann im Anschluss wieder in Richtung Dol de Bretagne. Diesmal aber nicht in die Stadt selbst, sondern zum nahe gelegenen Mont Dol. In dem flachen Land der Bretagne wirkt der Mont Dol schon wie ein richtiger Berg, dabei ist er gerade mal knapp über 60m hoch. Der Legende nach Kämpfte der Heilige Erzengel Michael (Namenspatron von Mont Saint Michel) hier mit dem Satan und stieß ihn dabei in ein Loch unter dem Berg. Doch der Teufel erschien nochmals und diesmal auf Mont Saint Michel selbst. Darauf hin setzte der Erzengel zu einem vernichtenden Sprung an, um den Teufel endgültig zu verbannen und soll dabei so kräftig aufgetreten sein, dass noch heute sein Fußabdruck auf einem Felsen am Mont Dol zu sehen ist.

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Die Echtheit dieses Fußabdrucks konnte ich auf unserem kurzen Spaziergang auf dem Hügel nicht wirklich nachvollziehen. Trotzdem war es ein idyllisches Plätzchen mit einer kleinen Windmühle, einem Gedenkkreuz sowie eine Kapelle mit angeschlossenem Turm. Auf den Turm konnte man auch hinaufsteigen, was ich (natürlich) auch getan habe, während Milly unten wartete. Von oben bot sich dann ein weiter Überblick über das Land und Meer bis hin zum Mont-Saint- Michel.

Das Wetter wurde weiter immer besser und so haben wir noch einen weiteren kleinen Stop in unsere heutige Route aufgenommen und sind zurück in Richtung Dol-de-Bretagne gefahren und dann weiter vorbei am Ort bis zu einem riesigen Hinkelstein, dem Champ Dolant. Er ist fast 10m hoch und der Legende nach war es diesem Stein zu verdanken, dass die Kathedrale von Dol nur noch einen Kirchtum hat.

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Von hier aus ging es dann die halbe Stunde zurück nach Saint-Malo. Die anhaltende Sonne ließ und dort aber auch noch einen kleinen Spaziergang machen und so sind wir schnurstraks vom Hotel zu den Intra-Muros. Diese haben wir einmal gerade durchquert und sind am anderen Ende durch die Stadtmauer wieder raus. Von hier bot sich am späten Nachmittag ein schöner Blick auf das Meer mit der sinkenden Sonne und sobald wir ein paar Meter in Richtung des Meeres gelaufen waren zeigte sich zurückblickend Saint-Malo mit seiner Festung als eindrucksvolles Panorama. Wir wollten die Zeit bis zum Sonnenuntergang hier am Wasser verbringen und so haben wir einen Spaziergang entlang des Strandes gemacht und ich habe dabei das ein oder andere Foto geknippst 😉

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Während dieser Zeit kam auch die Flut und so konnten wir förmlich zusehen, wie der Strand immer kleiner wurde. Folgendes Meerwasserschwimmbad war nur wenige Minuten später nicht mehr als solches erkennbar, denn nur noch der Turm schaute aus dem Wasser.

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Unser Weg führte uns immer weiter entlang des Strands und dann auf die Mole von Saint-Malo, welche gleichzeitig die Hafeneinfahrt bildet. Hier hatten sich um diese Zeit zahlreiche Fischer versammelt. Einige von ihnen waren auch schon erfolgreich gewesen, so dass das Abendessen wohl Fisch sein würde, während andere noch auf den großen Fang hofften – meist vergeblich.

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In der Wartezeit auf den Sonnenuntergang konnten wir auch noch die Einfahrt eines größeren Schiffes in den Hafen beobachten. Dazu hatten wir uns am Ende der Mole bei dem Leuchtturm eingefunden. Schließlich war das Schiff dann knapp an uns vorbeigezogen.

Einen wirklichen Sonnenuntergang hatten wir dann aber doch nicht gehabt, denn im letzten Moment verschwand die Sonne hinter Wolken. Trotzdem gab es davor einige schöne Momente. Mit all diesen schönen Erinnerungen haben wir dann den Weg zurück in die Stadt angetreten, wo wieder ein gutes Essen auf uns wartete, womit auch dieser zurückblickend tolle Tag zu Ende ging.

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