Reisebericht Kalifornien – 15.06.2009 – Schusslig in die Geisterstadt

Also manchmal ziehe ich Unfähigkeit wohl wirklich an… und das heute gleich mehrfach. Aber wie immer von vorn…

Calico Ghost Town

Nachdem ich letzte Nacht mal wieder erstaunlich gut geschlafen hatte, bin ich heute um halb 8 aufgestanden und erst nochmal kurz nach Barstow zum IHOP (International House of Pancakes), gefahren, da mir aufgefallen ist, dass ich auf dieser Reise noch gar keine Pancakes hatte. Also gabs Ei, Röstis und 3 Pancakes zum Frühstück. Danach ging es erstmal 20km nach Nordosten nach Calico Ghost Town, der einzigen Attraktion, die auf dem Plan für heute stand. Dort angekommen musste ich aber erstmal feststellen, dass meine Kamerabatterie irgendwie sich nicht aufgeladen hatte – die Steckdose hatte wohl keinen Kontakt. Somit hatte ich noch 20% Restkapazität – ich Schussel… hätte ja auch mal gucken können gestern. Also hieß es, sparsam zu knipsen!

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Calico Ghost Town ist eine Mischung aus Originalgebäuden und Nachbauten einer historischer Minenstadt. Die Stadt wurde 1881 gegründet, als man Silber in der Gegend gefunden hatte. Von gerade mal 40 Einwohnern in diesem Jahr sind es dann bis 1887 (dem Höhepunkt des Booms in Calico) 1200 Einwohner geworden.

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Zu Hochzeiten gab es 500 Minen in Calico und allein für die Minenarbeiter in dieser kleinen Stadt 22 Saloons. Nur wenige der Gebäude die heute noch stehen, stammen aus dieser Zeit, aber die restlichen sind zumindest nah am Original wieder aufgebaut.

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Lustig war das Schwarze Brett mit Anzeigen:

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Hier ein paar Beispiele:

Wanted! Wife ran off with best friend and dog. If seen, send dog home. (Gesucht! Frau ist mit bestem Freund und Hund durchgebrannt. Wenn sie gesehen werden, bitte Hund zurückschicken!)

Wanted! Good Man must be willin‘ to work from can see to can’t see for Food and place to sleep. (Gesucht! Fleissiger Mann gewillt zu arbeiten wenn er was sieht oder auch nicht für Kost und Logie im Gegenzug.)

One Claim 4 sale. Cant make no muny minin my own business. see me in the cementary (I worked myself to death) – Ohne Worte 😉

Eher ungemütlich fand ich dagegen folgendes Insekt (wie eine daumengroße Fliege):

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Nachdem der Silberpreis weniger Jahre später um gut 50% gefallen war, begann der Niedergang von Calico, so waren 1893 noch 300 Menschen in der Stadt und 1951 dann noch 10. Einen „Boom“ gab es dann bis 1981 – gute 50% Plus auf 15 Einwohner 😉 Heute hat der Ort noch 8 Einwohner.

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Interessant fand ich ein Haus etwas weiter am Hang, was in den 1950ern gebaut wurde – das Flaschenhaus. Es hat nicht wie die Flaschenhäuser die ich bislang gesehen habe Flaschenböden an der Fassage, sondern die Fassade besteht aus 5400 ganzen Flaschen.

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Insgesamt fand ich den Stop auf jedenfall sehenswert. 2007 hatte ich mir ja mit Bodie auch schon eine Geisterstadt angeschaut. Bodie ist dabei mit Sicherheit authentischer, da mehr auf Geschichte und weniger auf Tourismus bedacht. Dennoch ist Calico hübsch gemacht und sehenswert (ich muss dazu sagen, dass ich weg war, als der erste Bus mit Japanern kam ;-)).

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Und hier auch mal wieder ein Beweis, dass ich noch lebe (Warum müssen Touris einem eigentlich immer die Beine im Bild abschneiden….?)

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Danach ging es dann auf die knapp 3h Fahrt nach Tulare. Diese führte zunächst recht lang durch die öde Wüste. Dann kam beim Tehachapi-Pass ein landschaftlich sehr schönes Stück. Durch die Dürre sind die Grashügel alle ziemlich vertrocknet und die Landschaft sieht aus, wie mit Wildleder überzogen. Leider konnte ich nirgends halten und das ganze festhalten.

Die letzten 100km ging es dann vor allem durch landwirtschaftlich geprägtes Gebiet. Am Ziel angekommen, bin ich auch schnell beim Best Western Hotel gewesen. Nur die haben jetzt das Problem, dass meine kostenfreie Hotelbuchung irgendwie nicht mehr funktioniert, da technisch irgendwie meine Punkte vier Tage nach der Hotelbuchung gelöscht wurden. Mal sehen was sich da noch bis morgen ergibt. Ansonsten muss ich die Nacht auch noch bezahlen – aber gut, was muss, das muss dann halt.

Für heute lass ich den Rest des Tages erstmal ruhig angehen und hoffe morgen auf einen schönen Tag im Sequioa Nationalpark. Damit bricht dann morgen auch die letzte Urlaubwoche an. SCHON!!!!!

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